Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

Abwechslung. Auch das Bier wird nicht ganz beson¬ 
ders sein, denn es rinnt ein Faßl wohl zwei bis 
drei Wochen. Nur um der Besonderheit willen wollen 
wir den Marsch dort unterbrechen." 
Gesagt, getan; wir kehren zu. In dem wie 
ausgestorben stillen Häuschen ist nur ein halbwüchsiges 
Dirnlein anwesend. Gb das Bier frisch sei? „Nicht 
so ganz. Der Vater ist heute nach Winterberg (ins 
Brauhaus) um frisches. Aber einiges wird schon 
noch im Faßl sein. Soll ich einschenken?" „In 
Gottes Namen!" Das Mädchen verschwand mit 
zwei Gläsern im anstoßenden Kämmerlein. — 
„Komm’ mit", lachte H., „und schau Dir den Bier¬ 
keller an!" Wir traten in einen dunklen Raum. Eine 
Luke, so groß wie ein Taubenflugloch, ließ gerade 
genug Dämmerlicht ein, um die Umrisse der Gegen¬ 
stände erkennen zu lassen. Im Winkel unter der 
Lichtluke stand das Faßl. Sein Inhalt war wirklich 
schon sehr auf der Neige. Strohhalmdick rann das 
gelbe Wässerlein, kaum daß ein Glas halbwegs 
voll ward. Und sauer genug roch es auch. Das 
Mädchen langte in dem Dunkel nach irgend etwas 
und reichte es uns: Gin Stück eines nicht mehr ganz 
weißen Gansflügels. „Den müßt Ihr ins Glas stecken 
und damit herumrühren: der Vater macht immer 
so den — Schaum." Wir starrten einander an. 
„Lass' nur sein, Kind, wir sind nicht so verwöhnt. 
Hier hast du das Geld und wenn du magst, trink' 
das Glas Bier selber; uns dürstet eigentlich noch gar 
nicht, pfüat Gott!"
	        
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