Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

Wald. Die erste Aufgabe ist, im Gelände die Aarte 
nach den Himmelsgegenden einzustellen: d. h. am 
Standpunkte festzustellen, wo Norden ist. Führt man 
einen Aompaß bei sich, ist die Nordrichtung leicht 
festgelegt: die freischwingende Nadel mit der blauen 
Spitze zeigt stets nach Norden. 
Alle unsere Karten sind so eingerichtet, daß der 
obere Rand nach dem Norden zu liegt. Die Seiten¬ 
ränder laufen also in nordsüdlicher Richtung. Nun 
ist noch zu berücksichtigen, daß in unseren Gegenden 
der wirkliche Nordpol etwa sO bis ^ \0 westlich des 
magnetischen Poles liegt. Auch ist darauf zu achten, 
daß bei Gebrauch des Kompasses, d. h. der Beob¬ 
achtung der Nadel sich kein Gifen z. B. Taschen¬ 
messer in ihrer unmittelbaren Nähe befindet, da fönst 
die Nadel sehr unruhig und abgelenkt wird. Selbst 
die Spannrippen eines Schirmes, den man z. B. bei 
Regen über Karte und Aompaß hält, bringen schon 
beträchtliche Schwankungen der Nadel hervor. 
Ist nun, wenn zunächst auch nur annähernd, 
die Nordrichtung festgelegt, kehrt man sich selbst in 
diese Richtung und setzt den Aompaß auf die wag¬ 
recht gehaltene Aarte derart, daß die mit N bezeich¬ 
nete Nordlinie genau senkrecht zum oberen Aarten- 
rande zeigt. Dann dreht man die mit dem Aompaß 
unverrückt festgehaltene Aarte so weit nach rechts, 
bis die Nadel über die eingerissene (Abweichungs-) 
Linie einspringt und der wirkliche bsimmelsnordpol 
angezeigt wird. Jetzt ist die Aarte richtig eingestellt 
und man kann die einzuschlagende Wegrichtung 
(durch Wald, über die Berge, u. s. w.) sicher legen. 
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