Unter solchen geschichtlichen Erinnerungen halten
wir das Bad Grindschädl erreicht. Die Älpler be¬
nennen den Kops — Grind — daher wäre der Name
ein sogenannter Doppelname. — Aber er kann auch
anders gedeutet werden: Die Heilkraft des Bades
bewährt sich besonders bei Hautausschlag, insbeson-
ders bei solchen („Grindbildungen") des Aopfes
(Schädels). — Sei dem nun wie immer auch —:
das Badwasser hier wirkt heilkräftig. Gicht- und
Rheuma-Aranke suchen und finden hier Hilfe.
(878 erzählt Willkomm, war das Grindschädlbad,
das seit dem (8. Jahrhundert bekannt ist, ganz ver¬
nachlässigt, trotzdem es nach seiner
den ersten Bädern zu rechnen sei. <£s
aus zwei einfachen Gebäuden in 750 Meter über
dem Meere einsam am Waldsaum, wie noch heute,
nur daß ein Steinbau mit einend Obergeschoß jetzt
dort steht. Das größere Haus enthielt die Badezellen
mit den hölzernen Wannen, den Wirtschaftsraum,
ein Gesellschaftszimmer und einige Wohnräume für
die Badegäste, hinter dem Hause quillt (nach Will¬
komms Bericht) in einem großen hölzernen Aasten
das kalte, fast geschmacklose gute Trinkwasser. Nahe
beim Bade stand eine Aapelle, die als Meßkapelle
zu Maria vom Berge Aarmel (756 vom Sablater
Pfarrer Albert Gebhart erbaut wurde, zu welcher
gleichlaufend mit der nach Sablat führenden Straße,
aber höher am hange, ein Areuzweg führt. Von dem
Platze bei der Aapelle aus genießt man eine schöne Aus¬
sicht über das zu Füßen liegende Tal des pfarrbaches,
auf den langen, gegenüber liegenden, mit kleinen