Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

Mooren (Filzen oder Auen), seinem Waldmeer (zunr 
Teil noch Urwaldbestände), seinen wildschönen Seen¬ 
bildern, ist der Teil des Waldgebirges, der sich vom 
Engpässe des Schwarzenbergkanals bis zunr Neu- 
gedeiner Passe erstreckt, im Kubani (s258 m) die 
höchste Erhebung erreicht und die „Gefilde" (Au 
gefild, Innergefild, Wader, Buchwald) enthält. 
Im passe von Neugedein bildet Amphibol den 
sogenannten Hohen Bogen und sendet zwei 
inhaltige Ketten nach Böhmen herein. 
Die Verwitterung dieser eben besprochenen 
Urgesteine schuf die Ackerböden am Fuße des 
„Waldes". Aber in dessen Vorbergen erschwert der 
sandige Lehm- oder lehmige Sandboden den Anbau 
von Pflanzen und Frucht sehr. Oft auf weite 
breitet sich dort Steingeröll und Felsgeblöck aus und 
behindert den Anbau. — 
Wir näherten uns Sablat, einem kleinen alter¬ 
tümlich aussehenden Städtchen. Die Kirche daselbst wird 
schon s38H erwähnt, ijter wurde seit der ersten Hälfte 
des Iahrhundertes bis Ende des s6. Jahrhundertes 
auf Gold gebaut, die Schutthügel an der Flanitz und die 
Goldwäscherhäusel sind heute noch Zeugen davon. 
Sablat besaß eine Abzweigung des „Goldenen 
Steiges". Oberhalb Sablat verengt sich das Flanitz- 
tal. Schroffe Gneisfelsen drängen sich so nahe an den 
Fluß, daß kaum ein Fußsteig erübrigt. Auf halbem 
Wege zwischen Wallern und Prachatitz führt über 
den Fluß ein Steg, auf dem man auf das 
Ufer gelangt. Der Fluß umfaßt hier eine
	        
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