Volltext: Wanderungen im inneren Böhmerwalde

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und anstrengend: er muß das gespreißelte Holz auf 
den Horst (die Dörrvorrichtung ober den Glasöfen) 
oder zu den Ofen selbst schleppen, die Ofen schüren, 
eine Arbeit, die ununterbrochen Tag und Nacht fort¬ 
geht und zu der eine Person nicht ausreicht. Meist sind 
zwei Schürbuben, die sich alle drei Stunden ablösen: 
ohne Abhärtung kann keiner ein tüchtiger Glasmacher 
werden. 
Nach drei, vier Monaten wird er eigentlicher 
Lehrling oder Eintragbub °. er hat die „pfeifen" 
herzurichten, den Glassatz anzudrehen, die nötigen 
Merkzeuge zuzureichen, kurz alle erforderlichen 
kleinen Nebenhilfen dem Glasmacher zu leisten und 
je anstelliger er sich hiebei erweist, desto früher wird 
er zum „Vorblasen" verwendet. 
In den Ofen stehen die Schmelztiegel, zu denen 
fensterähnliche Öffnungen führen. Durch diese nimmt 
der Glasmacher mittels der „pfeife" (ein eisernes 
Rohr, das unten einen hohlen Anopf und oben ein 
Holzmundstück hat) die erforderliche Glasmasse heraus, 
um sie zu einer Auge! oder durch Schwenken in der 
Luft zu einem Zylinder zu blasen. Mittels einer 
Schere wird dieser dann geöffnet, die eingesperrte 
Luft entweicht mit einem Anall (wenn das „Malz!" 
gut gelang). Dann wird er in tönernen Formen zum 
Aühlofen und von da zum Streckofen gebracht, 
woraus das fertige Spiegelglas in Form von flach 
ausgebreiteten, glänzenden weißen Tafeln hervorgeht. 
Der Mischer muß es verstehen, «Juarz und Aie- 
selerde durch Flußmittel: Soda, Salz, Aalk, Asche 
ins Schmelzen zu bringen und muß die rechten
	        
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