Volltext: Mein Antheil an der Westbahn

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Eine Deputation des Linzer Handelstandes: Herr v. 
Dierzer, Punnnerer re., der sich mein Bruder Josef an 
schloß, ging nach Wien, um den Bahnbau von Wien über 
Linz nach Scheerding bei dem damaligen Handelsminister 
v. Bruck zu bevorworten. Herr v. Bruck versprach, bei 
den im nächsten Frühjahre stattfindenden Vermessungen in 
Oberösterreich die gewünschte Richtung verfolgen zu lassen. 
Die Zwischenzeit wurde benützt, durch die Tagespresse oder 
sonstigen Einflüsse die öffentliche Meinung zu bearbeiten. — 
Ich schrieb nun Aufsätze in die Ostdeutsche Post, 
Innsbrucker Zeitung, in das oberösterreichische Gemeinde 
blatt. Die Linzer Zeitung hatte wieder einmal ihre Ansicht 
gewechselt und zog die Bauführung gegen Salzburg jener 
gegen Scheerding vor. Waren ja doch die Ingenieure ange 
langt und ohne Rücksichtnahme auf das Versprechen des 
Handelsministers wieder zur Bemessung der Salzburger 
Linie geschritten! Ich führe hier eine Entgegnung an, wie 
ich sie im „oberösterreichischen Gemeindeblatte" Nr. 3 vom 
18. Jänner 1851 niederlegte: 
Z e i t f r a g e n. 
Zur oberösterreichischen Eisenbahnfrage. 
Unseren Lesern ist gewiß die Anekdote bekannt von dem 
Kardinale, der so glänzend die Wahrheit der Dreieinigkeit 
dargethan, daß ihm die Versammlung den lebhaftesten Bei 
fall spendete, worauf er sich erbot, eben so schlagend das 
Gegentheil beweisen zu wollen. — Die Linzer Zeitung scheint 
sich durch eine ähnliche Kardinalübung in dem neuen Jahre 
empfehlen zu wollen. Diejenigen ihrer Abnehmer, welche 
ein besseres Gedächtniß haben, als ihre Herausgeber, wer 
den sich erinnern, daß die Linzer Zeitung Nr. 275, Freitag 
den 30. November 1849 einen Leitartikel brachte: „Die 
West bahn" überschrieben, worin aufs Wärmste die Rich 
tung „vom südlichen Ende der Hauptstadt Linz., 
die sogenannte ganz eben gelegene Ochsenstraße 
verfolgend, über Alkofen südlich von Efferding 
in das Trattuachthal einmündend, über Wal 
lern, Grieskirchen, Neumarkt, Riedau den Bo 
den des Inn kr eise s berührend, über Andorf ge 
gen Scheerding, von dort an den flachen Ufern
	        
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