Volltext: Das Wirken des Prämonstratenserstiftes Schlägl im letzten Jahrhunderte (1818 - 1918)

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i) Steinmetzkunst. 
Prieschl Alois-Herrenschlag: Turingalerie in Haslach. Eisner Josef-Geisel- 
reit: Bildergalerie, Aigener Kirche. Poschacher-Neuhaus: Maßwerke für die 
Fenster und Erkertragsteine am Turme zu Haslach. 
lr) Paramentenkunst. 
Zambach-Wien, Spak-Linz und Marienanstalt-Linz versahen unter den 
letzten zwei Nebten Stift und Pfarreien mit vielen kunstvollen und kostbaren 
Paramenten, so daß sie in dieser Beziehung als reich gelten können. 
9. Wissenschaftliche Tätigkeit. 
Im Vergleiche mit anderen Stiften, welche seit langer Zeit Gymnasien 
und theologische Hauslehranstalten unterhalten, tritt das wissenschaftliche Leben 
Schlögls zurück. Das Stift mußte vor allen: trachten, seiner Hauptaufgabe, der 
Seelsorge, nachzukommen; wissenschaftliche Bestrebungen kamen erst in zweiter 
Linie. 
Me oberösterreichischen Stifte hatten die Verpflichtung, für das Gym 
nasium in Linz die notwendigen Professoren zu stellen und zu besolden. Diese 
Verpflichtung dauerte bis 1863. Schlägl kam ihr treu nach, indem es immer einen 
oder zwei seiner Kapitularen an der Anstalt hatte. Auch nachher ist Schlägl zum 
Unterschiede von den übrigen oberösterreichischen Stiften der alten Tradition 
noch treu geblichen, indem bis heute fast ohne Unterbrechung Stiftsmitglieder 
als staatlich besoldete Gymnasiallehrer am k. k. Staatsgymnasinm wirken. Sie 
versehen zugleich den Posten eines Hofmeisters im Linzer Hanse. Im letzten 
Jahrhunderte stellte Schlägl 10 Professoren für die genannte Anstalt; da im selben 
Zeitraume 127 Kapitularen dem Stifte angehörten, ist die Zahl immerhin groß 
genug. Gegenwärtig wirken zwei Stiftsherren als Gymnasialprofessoren in 
Linz und Wiener-Neustadt. 
An die theologische Hauslehranstalt im Stifte St. Florian sandte 
myer Stift zwei Mitglieder als Lehrer. 
Den Doktorgrad erwarben neun Stiftsherren, davon fünf während der 
Regierung des gegenwärtigen Abtes, an den Hochschulen Prag, Wien, Innsbruck 
und Rom. Ein Chorherr erlangte auch an der Hochschule für Bodenkultur das 
Diplom eines staatlich geprüften Forstwirtes. 
Schriftstellerisch waren mehrere Herren tätig. So veröffentlichte der lang 
jährige Stiftssenior Kajetan Koglgruber populäre Darstellungen zur Schul 
geographie, Astronomie, Dialektgedichte, Theaterstücke, Volapükschriften. Dr. Lau
	        
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