Volltext: Adalbert von Geiersberg, genannt: Ritter von Habenichts

war das Kreuzheer von dieser heiligen Stadt entfernt, 
als ein großer Theil desselben durch Hunger und Durst 
so erschöpft war daß Tausende, dem Tode nahe, zu 
Goden saZken. Wurde das Herr jetzt angegriffen, so 
war dessen gänzliche Vernichtung unzweifelhaft. — 
Der Kaiser wußte in dieser großen Noth nicht 
mehr abzuhelfen; — er berief einen Kciezsrath, dessen 
Beginn er aber bis zur Rückkehr Herzog'S Adalbert 
verschieben wollte, der mit Ritter Georg und dem 
Zwergs ausgezogen war, um nach allen Richtungen 
Kundschaft einzuziehen. 
Gespornt von dem Ehrgeize, sich des erhaltenen 
Ritterschlages würdig zu machen, war Ritter Georg 
mit einigen Reitern immer zwanzig Schritte voraus. 
Der Zwerg ritt zur Linken des Herzogs, der düster in 
die Ferne blickte. — 
„Lasset Euer Herz nicht so sehr durch Kummer 
beschweren, Herr Herzog," sagte der Zwerg Moßul, 
sein Rößlein anhaltend, „ich, der unbedeutende Zwerg, 
kann Euch in dieser Bedrängniß helfen." 
„Kannst du sagen, wo die Feinde stehen, und wie 
zahlreich sie sind?" sagte Adalbert den Zwerg verwun 
dert anblickend. 
„Ich kann es," war die Antwort. 
„Wüßtest du die Kunst, Lebensmittel aus der 
Erde zu stampfen?" 
„Das werde ichEuch beweisen," entgegnete derZwerg. 
„Verstehst du vielleicht, in dieser heißen Sand 
wüste Trinkwasser hervorzubringen?" 
„Auch das kann mich nicht in Verlegenheit setzen. 
Warum habet Ihr mir nicht schon früher diese 
Eure Wünsche bekannt gegeben?" 
„Du erlaubst dir vielleicht einen unzeitigen Scherz!" 
sagte Adalbert erzürnt. 
„Ich würde es nie wagen," entgegnete Moßel. 
„So beweise, daß du im Ernste sprichst!"
	        
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