Volltext: Briefe

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hörte - Jesus Maria! ich könnte mich mit ihr Arm in Arm in 
den Niagarafall stürzen aber sie sind Gänse, die derlei 
für Phantasterei ausgeben - und bei Ipsilanti nette Schmi- 
seln kaufen. 
Lieber, fürchte nicht, daß ich überschnappe, und denke Dir mich 
recht heiter und gutmütig - aber das Herz tut mir doch immer 
leise weh. 
Schreibe mir bald, das Bild bekommst Du gewiß und gewiß 
kein häßliches. 
An Georg Riezlmair 
Wien, 9. Februar 1639 
Euer Wohlgeboren! 
Wenn Sie sich noch eines Ihrer mittelmäßigsten Schüler er 
innern, so gewähren Sie diesem Blatte eine freundliche Auf 
nahme - es kömmt als Bettler. Seit jenen unvergeßlichen Ta 
gen der frühesten Jugend, die ich in Kremsmünster verlebte, 
und die ich unbedenklich die schönsten nennen kann, weil sie die 
reinsten waren - seit jenen Tagen hat mich eine mir damals 
zugeführte Grazie keinen Augenblick verlassen: die Liebe zur 
Kunst, und sie wird mir teuer bleiben, bis ich sterbe; denn sie 
allein hat ausgehalten, wenn auch Liebe, Freundschaft, Ehr 
geiz, Tatenlust, alles log und sioh. Insbesondere zeigte sich ihre 
Macht, als ich im Herbste 1837 bei Mariabrunn mir durch 
eine Verkühlung eine Entzündung der Hälse des Hüftnervens 
zuzog, und an das Zimmer gefesselt wurde, und in dem Augen
	        
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