Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Wie ich mich sonst befinde? Ei, seit ich in Wien bin, nie so mi 
serabel. ..... Ich bin auch wirklich in eine Lage geraten, daß 
ich manchen Tag nicht weiß, wovon ich morgen leben werde, 
und daß es vor Ostern sich ändere, ist gar keine Rede - sieh und 
dies wissen alle, müssen es wissen, ob ich gleich gegen keinen 
klage, aber nicht einmal gefragt werde ich darnach, ja, in Be 
werbung um etwas, wo ich einem von uns sagte, ich wolle mich 
um Protektion umsehen, ging er hin und holte diese Protektion 
früher für sich, - ich natürlich mußte nun stille bleiben - das ist 
doch ziemlich schwer rechtfertigbar? Natürlich bekomme ich 
durch dieses plötzliche Solstitium meines Glücks eine Menge 
Zeit, die ich nun auch zum Malen und zum Dichten anwendete; 
denn natürlich zum Wirtshausgehen hatt' ich keine. Aus Gu 
stavs Zeichenbuche habe ich drei Landschaften gemalt, aber 
nur mit der letzten, dem Gesäuse, bin ich zufrieden, aber auch 
vollständig zufrieden, und ich bin so eitel, zu sagen: auch ich bin 
ein Landschaftsmaler. Zwei Fünftel Trauerspiel und ein halber 
Roman ist fertig, und werden nächstens nach den sieben Hü 
geln wandern, und Dich schüchtern grüßen. Elend ist alles ohne 
hin, wie ich mir's täglich vorsage, aber aufhören zu schreiben 
kann ich doch nicht, weil es mir an sich so viel Vergnügen 
macht, ich kann da die Leute machen, wie ich will, und kann sie 
sich zu Tode lieben, opfern, freuen, unschuldig und lustig und 
herrlich über die Maßen sein lassen, und dann leb und web ich 
mit ihnen, und vergesse, daß andere um mich herum sind. - 
Sigmund geht am 12. Februar nach Innsbruck, allwo er ange 
stellt wurde, Pepi wird deshalb kommen, und ich freue mich