Volltext: Briefe

früherer Zeit. Oft ist es, als wollte mich bitterer Kleinmut be 
schleichen, wie ich denn das verdient habe, da ich so sparsam 
und häuslich lebe, nie ein Gasthaus oder dergleichen besuche 
und keiner Leidenschaft ergeben bin. Gott lasse einmal wieder 
den ruhigen, fröhlichen Gang in unser Leben kommen. Gattin 
und Nichte fühlten sich durch den letzten Aufenthalt in Karls 
bad sehr gebessert, die eine hatte keine Leberschmerzen mehr, die 
andere keine Milzschmerzen. Ich meinte vor dem Kriege voll 
kommen gesund zu sein. Der Arzt in Karlsbad sagt, ein dritter 
Gebrauch werde alles vollständig ins reine bringen. Ich tröste 
mich mit Goethe, der auch Karlsbad öfter besuchen mußte. 
Aber ihm wird es leichter gewesen sein 
Dieses Werk (Witiko) rückte freilich die letzte Zeit langsamer 
vor; aber es rückte doch. Das ist mir das Allerschmerzlichste, 
wenn ich durch äußere Umstände bei der Arbeit dieses meines 
liebsten Werkes gedrückt bin. Wo könnte ich fein, wenn alles 
klar und ruhig und fest und heiter wäre. Gott wird doch die 
jetzige Bangnis vorübergehen lassen und dann wird der Gang 
desto schneller sein. Eine Abteilung hoffe ich bald senden zu kön 
nen, und mein heißestes Verlangen wäre es, wenn nach Deinem 
Wunsche das Buch vor Ostern erscheinen könnte 
An Carl von Hippel 
Linz an der Donau, 13. Februar 1867 
8hr Schreiben vom fünften dieses Monats habe ich erhalten. 
Ich habe die erste Muße benützt, Ihren Aufsatz im Morgen- 
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