Volltext: Briefe

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An Adolf Freiherrn von Kriegs-Au 
Linz, 22. u. 23. Dezember 1865 
Hochverehrter Freund! 
Diese Zeilen haben den Zweck, den Dank für das, was Sie 
mir zugewendet haben, ausführlicher darzubringen, als es die 
wenigen Worte vermochten, die ich Ihnen nach Ihrer Anzeige 
und Beglückwünschung geschickt habe. Ich weiß und ermesse 
es, daß Sie die bewegende Seele des Ganzen gewesen sind, 
wenn ich auch nicht verkenne, daß die wohlmeinende Anschlie 
ßung der anderen das Werk mächtig gefördert hat. Es ist zum 
Abschlüsse gediehen, und das Gefühl des Dankes lebt in meiner 
Seele und wird leben, solange diese lebt. Noch mehr als für 
die Tat neigt sich mein ganzes Wesen für den Sinn zu Ihnen 
hin, in welchem Sie die Tat aufgefaßt haben. Wer dem an 
dern ein Gut zuteil werden läßt, der« dankt ein dankbares Ge 
müt, und es strebt darnach, ihm wieder mit einem Gute zu ver 
gelten; wer aber das Gute aus Liebe und Achtung gibt, den 
liebt und achtet man wieder und zwar um so mehr, in je min 
derem Maße man diese Liebe und Achtung verdient; man sieht 
in ihr ein himmlisches, wohltuendes Geschenk, das als Gegen 
geschenk nichts zuläßt als wieder Liebe und Achtung. Ich habe 
Ihnen für das, was Sie sind, zuerst Hochachtung und dann 
Liebe gegeben, und zwar ganz. Ich kann Ihnen also für die 
Auffassung Ihrer Handlung gegen mich von diesen Gütern 
außer dem Ganzen, das Sie schon besitzen, nicht auch noch 
einen Teil dieses Ganzen geben. Nur wenn ich mir bei künfti 
gen Hervorbringungen, die mir doch der Himmel noch gestat-
	        
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