Volltext: Briefe

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nerri auch solches begegnete. Es ist wohl in der Natur des Le 
bens 
An Gustav Heckenast 
Linz, 2. Februar 1857 
Lieber teurer Freund! 
Für Ihr letztes Schreiben danke ich Ihnen herzlich. Nichts 
auf der Welt steht mir jetzt in meiner trockenen Abgeschieden 
heit in der Getrenntheit von dem Umgänge mit meinen Freun 
den in Wien und in der Not, daß mich mein Amt mit so uner 
quicklichen Persönlichkeiten zusammen bringt, höher als die 
Liebe meiner Gattin und Ihre Freundschaft. Dieselbe hat sich 
in Ihrem Schreiben so ausgesprochen, daß ich auf das Tiefste 
gerührt war. Ich danke Ihnen für all das Liebe und Gute, was 
der Brief enthält. Bleiben Sie mir so lieb und gut, wie die 
Verbindung mit Ihrer verklärten Gattin und deren Sie schmerz 
lich treffender Verlust Sie mir gemacht hat, und ich werfe dann 
recht gerne so manche Roheit des Lebens, die an mich heran 
tritt, lachend von mir. Im Gefühle dieses schönen Bandes wer 
de ich viel freier, leichter und fröhlicher schaffen können, und 
wenn mir auch ein Ratgeber, wie ihn Goethe und Schiller an 
ihren wechselseitigen Personen hatten, fehlt, so gilt mir Ihr 
Urteil doch sehr viel, und ich bitte Sie darum, wenn es auch 
noch so tadelnd sein sollte, und das Bewußtsein Ihrer Liebe ist 
mir schon ein Teil der Arbeit. Möge mir Gott nur noch auf 
einige Jahre Kraft und Gesundheit schenken, daß ich das wie
	        
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