Volltext: Briefe

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bann würbe bieses Gewürm an ihnen sterben, wie bie Regen 
würmer an ber Sonne vertrocknen, nnb bas Wort Grillpar 
zers würbe wahr werben, baß aus Österreich bie Wieberher- 
stellung beutscher Dichtkunst ausgehen müsse 
An Louise Stifter 
Linz, 21. April 1855 
Es ist schon unverzeihlich, baß ich Ihren lieben Brief so spät be 
antworte, nnb gewiß ist schon in Ihrem Herzen eine Stimme 
gegen mich laut geworben unb zwar mit Recht; benn ich hätte, 
wenn ich auch nichts Ermitteltes hätte schreiben können, doch 
längst schon schreiben sollen, wie sehr mich Ihr Brief erfreut 
hat, um Ihnen manchen Zweifel unb vielleicht gar manchen 
Schmerz, ber in Ihrem Innern aufstieg, zu ersparen, unb mich 
nicht in bie Lage zu setzen, einem eblen Gemüte in einem un 
günstigen Lichte zu erscheinen; aber oft, unb gerabe in ben zar 
testen Lagen kettet sich ein Wirrsal aus llnbebeutenbheiten zu 
sammen, um zu trüben, was sonst gar schön gewesen wäre. Ich 
trage zwar bie größere Schulb, einen Teil aber hoch auch die 
Umstänbe. Die Erzählung wirb mich, hoffe ich, boch teilweise 
bei Ihnen rechtfertigen. In meinen Kinberjahren hatte ich 
einen Vetter in Krumau, welcher bei uns in Oberplan immer 
ber Rat Stifter hieß. Er gab mir manches Kipfel, unb wenn 
ich nicht irre, einigemale einen glänzenben Zwanziger. Wer aber 
bieser Rat Stifter war, wie er mit ben Stiftern in Oberplan, 
welches vier Wegestunben von Krumau westlich liegt, verwandt
	        
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