Volltext: Briefe

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Iris 1848 vorläufig anzeigen und auf deren hohen Wert hin 
weisen, mittelst dessen sie alles übertrifft, was die neue Zeit 
in diesem Fache hervorgebracht hat. Hier ist menschliche Größe 
in dem schwächsten, zerbrechlichsten Gefäße, und wenn andere 
ihre Helden recht groß machen oder überhaupt ihr sogenanntes 
Großes schildern wollen, so können sie nicht genug Gebirgs 
züge von Kröpfen und Höckern anbringen und nicht schnell ge 
nug den Menschenverstand über Bord werfen, damit es nicht 
alltäglich und klein sei. Jede Größe ist einfach und sanft, wie 
es ja auch das Weltgebäude ist, und jede Erbärmlichkeit pol 
tert wie Pistol in Shakespeare, und die Unkraft lärmt auch und 
schlägt um sich, wie es die Knaben in ihren Spielen tun, wo sie 
Männer darstellen 
An Aurelius Buddeus 
Linz, 2i. August 164? 
..... Was Ihren ehrenvollen Antrag betrifft, so bin ich gerne 
bereit, ihn anzunehmen, und zwar in der Art, daß ich von Zeit zu 
Zeit, wie sich eben der Anlaß gibt, über künstlerische Leistungen, 
künstlerisches Leben usw.. .. (im weitesten Sinne) von öfter- 
reich Nachricht und Urteil gebe, noch lieber aber möchte ich all 
gemeine Ansichten über Kunst von Zeit zu Zeit in ihrem Blatte 
niederlegen, etwa ästhetische Briefe, wie einst die so treff 
lichen chemischen Briefe und geologischen Briefe waren. Viel 
leicht brächten diese Briefe ein bißchen Klarheit in einen Ge 
genstand, der der Masse noch in gar so arger Dunkelheit liegt,
	        
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