Volltext: Briefe

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ffunbe drängt. Schreiben Sie mir bald ein freundliches Wort. 
Jetzt gehe ich auf den dritten und vierten Band Studien 
An Gustav Heckenast 
Wien, 16. November 1846 
Liebster, teuerster Freund! 
Ich habe Ihnen in einem Zettel gesagt, daß mich Ihr letztes 
Schreiben in eine traurige Stimmung versetzt hat, nicht durch 
Ihre, sondern durch meine Schuld. Es kam mir vor, als 
ob ein leiser Unwille in dem Schreiben wäre, der mir klar 
machte, daß ich meine Pflicht gegen Sie nicht so erfüllte, wie 
ich sollte.Es kann in der Tat auch so sein, aber erstens 
wußte ich dies wirklich nicht, und zweitens kam es gerade aus 
zu großer Delikatesse, und (was sonderbar klingen mag) aus 
Pflichtgefühl her. Ich wollte alles so vortrefflich machen, als es 
nur immer möglich ist, ich konnte mir selber immer nicht genug 
tun, ich wollte Ihnen zeigen, daß Sie Ihre Rücksichten an kei 
nen unwürdigen Gegenstand verschwendet haben - und so ging 
so viele Zeit hin. Wie oft habe ich die Arbeit manches Tages, 
mancher Woche, ja Monate rein verworfen und neube 
gonnen. Es mag töricht fein, aber es ist künstlerisch edel; denn 
wenn ein Teil dann gelang, wie ich es ungefähr wünschte, so 
war ich für alle verlorene Zeit belohnt. Davon aber hatten Sie 
freilich für die Gegenwart nichts, aber ich weiß, daß Ihr Lohn 
sich nach dem Erscheinen der zwei Bände herausstellen wird, 
und daß aus der Verzögerung Gewinn entstehen muß. Wie
	        
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