Volltext: Zur Gmundner Chronik vom Jahre 1610 bis 1766

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Mehrere Grabsteine außen an der Kirche, gegenüber Habacher's 
Druckerei, müssen wir, um die Aufmerksamkeit dahin zu ziehen, noch erwähnen. 
Selbe sind von bedeutender Größe. 
Der erste Stein umschließt die Gebeine Sebastian Hofer's, Salz¬ 
amtmann zu Gmunden, der seiner Zeit durch seine Stellung und dienstliche 
Verwendung, eine Bedeutung hatte. Er diente als Vorstand hiesiger Saline 
vom Jahre 1514 bis zu seinem Tode 1536. Wir fanden — diese Persön¬ 
lichkeit betreffend — folgende Aufzeichnungen: 
1508. Sandte Kaiser Maximilian der I. zwei Commissionen in das 
Kammergut mitZutheilung des SalzamtmannesSebastian Hofer's, um den 
Salzhandel emporzuheben. 
1514. Führt Sebastian Hofer Amtmann zu Gmunden, wegen der 
Wiese unterm Gugelberg am Burgfried gelegen, eine Klage. (Stadtbuch.) (91). 
1518?) Nach einer Urkunde ddo. Vöklabruck 12. Jänner befreite Kaiser 
Marimilian I. durch einen Befehl an Sebastian Hofer, Amtmann zu 
Gmunden und Pfleger zu Wildenstein, die Einwohner Gmundens, Don Entrichung 
des Thorpfennings, der für jeden Wagen, welcher durch das Thor fuhr, als Bruck¬ 
geld bezahlt werden mußte. (91.) (Stadtbuch.) 
Die Grabschrift ist folgende: 
Hi ligt begrabn der Edl und Vest Sebastian Hofer Rö fit Mt Rat 
und Salzambtman zu Gmunden der in got entslafen ist am sant Lareuzen abent 
jm 1536 jar Auch ligt hie die Edl vn Tugenthaft fraw Margretha pütschin 
Obgemeltn Hofers eelicher gemacht so von diser Welt geschiden ist am mantag 
in Osterfeirtagen int 1530 Jar den got genedig sey. 
Der zweite Grabstein hat ein kurz-gedrungenes Epitaphium; es liegen 
hier die Leiber Vater und Sohn vereinet, wie sie es nach dem gemeinsam 
gewählten Grabe zu urtheilen, gewiß auch in Liebe im Leben waren. (1477 
machte Wolfgang Winter eine kleine Stiftung von jährlich 5 Sch. 9 d zur 
hiesigen Kirche (siehe 1479) (67) (Pfarrarchiv). 
Die Inschrift des Grabsteines lautet: 
Hyr liegt begraben der Edl vnd fest Wolfgang Winter auch Taman 
Winter sein Sun den got gnädig sey vnd er ist gestorben Anno dom 1479 jar. 
Der dritte Stein faßt die Reste Andre Grueber's, eines hier zweifellos 
in hohen Ansehen gestandenen Mannes; die Grabschrift lerntet: 
Hie ligt begraben der Edl und vesst Herr Andre Grneber Für. Dur. 
Ertzhertzogen Ferdinanden zu Österreich rc. gewester Dienner vnd Pfandt 
Jnnhaber des Vrbarambts Hinterperg Jm fürstenthumb Steyer welcher 
seines alters im 77 Jar den 14 tag April Jm 1600 Jar Sambt 
dessen eheleiblichen Sonn auch Audre Grueber genannt seines alters Jm 
15 Jar gestorben ist Gott der Allmechtig verleihe Inen beeden und uns 
allen ain fröliche auferstehung Amen. 
Also hat Gott die Welt geliebt das er seinen aingebornen Sohn 
gab auf das alle die an in glauben nicht verlohren werden, son- 
l) 1518 unter Kaiser Maximilian I, wurde der Noßweg hergerichtet und ange¬ 
fangen, die Schiffe herauf zu bringen. (Engl. Chronik. 34.)
	        
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