Volltext: Somme 1916

tung erhält. „Schweres, wohlgezieltes Feuer liegk auf der deut- 
fchen Artillerie. Batterie um Batterie wird regelrecht bearbeitet. 
Der Boden wird vor und hinter den Geschützen aufgerissen. 
Dazwischen fegen leichtere Granaten mit scharfkantigen Splittern 
aus feinstem Stahl." Vermögen bei solchem Feuer noch Kämpfer 
der Infanterie und Artillerie zu dauern? 
Wo wachsame Vorgesetzte Jahr und Tag — immer voraus¬ 
sehend, daß einmal die große Ernstprobe kommen würde — Lief 
in den Kalkfels, der unter lehmiger Oberschicht hier verborgen ist, 
haben Stollen treiben und durch mächtige Decken geschützte 
Unterstände bauen lassen, da versagt die Macht des feindlichen 
Feuers. Nicht umsonst hatte General der Infanterie von Soden 
bei der württembergischen 26. Reserve-Division Tag für Tag 
die Schützengräben durchwandert: „Baut tiefe Stollen!" —, 
hatte bei der rechts anschließenden 52. Infanterie-Division der 
Anfang Mai neuernannte Brigadekommandeur General Lequis 
für sichere Maschinengewehrflankierung, reiche Fernsprechverbin¬ 
dung, Heranhalten der Reserven, hatten nördlich der Ancre alle 
Divisionskommandeure für das Bereitstellen von Verpflegung 
und namentlich auch von Getränk in sicheren Kasematten gesorgt. 
In Tiefen bis zu 10 m unter dem gewachsenen Boden vermögen 
selbst die dicksten Kaliber nicht zu dringen. Mit Sicherheit und 
Ruhe, selbst mit Humor harren da die bewährten Kämpfer der 
Stunde des Angriffs. Furchtlos und treu stehen die Leuchtkugel- 
posten, rufen zum Alarm, wenn Leuchtkugeln steigen, wenn Gas- 
und Nebelwolken gegen den Graben branden. Und mag auch da 
und dort ein Volltreffer einzelne Geschütze zerschmettern oder 
weit fortschleudern — die Unterstände halten auch in den Bat¬ 
terien stand, schützen Bedienung und Munition. Unerschüttert 
wachen im Eisenhagel Beobachtungsoffiziere und Bakterieposten, 
und so oft das Kommando ruft, tun die braven Kanoniere ihre 
Pflicht, trotz der Lücken, die der Tod in ihre Reihen reißt. 
Die feindliche Artillerie liegt auch auf den Zufahrtsstraßen. 
Schwerste Kaliber machen metertiefe Löcher. Und doch: Munition 
und Verpflegung müssen in die Batterien. Wie aus Erz ge¬ 
gossene Helden sitzen die Fahrer auf den schnaubenden Rossen 
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