Vierter Teil
Ausklang
Der letzte Großkampf
Die Kraft der Sommekämpfer auf beiden Seiten geht zu
Ende. Deutsche, Engländer und Franzosen — sie alle haben, als
der Oktober sich dem November zuneigt, genug und übergenug
von dem unablässigen Ringen mit Schmutz, Wasser, Kälte, er¬
sehnen den Abschluß des Blutvergießens. Der britische Löwe
aber liegt noch immer, alle Muskeln zum Sprunge gespannt,
gewillt zum letzten Versuch, mit gewaltigem Tatzenschlage den
Gegner niederzuschmettern.
An der Ancre hatte General Gough seine Armee Ende
Oktober so gegliedert, daß ans dem linken Flügel das XIII.
Korps nur noch eine Division in Front behielt; je eine
Division hatte es an das benachbarte V. und das südlich der
Ancre stehende II. Korps abzngeben, die beide mit der Ausfüh¬
rung des geplanten Großangrisfes beauftragt wurden: V. Korps
nördlich der Ancre den Hauptangrisf, II. südlich der Ancre einen
Nebenangriff führend, dabei auf seinem rechten Flügel von der
4. Kanadischen Division unterstützt. Bedeutende Artilleriever-
stärknng führte er dazu dem V. Korps zu. Ein nochmaliger Vor¬
angriff am 21. Oktober, der wieder einmal gerade in deutsche Ab¬
lösungen hineinstieß, hatte diesmal rasch zu günstigen Erfolgen
geführt. Drei deutsche Gegenangriffe am Nachmittage konnten
das Ergebnis nicht ändern: der ganze Kamm des Thiepval-
rückens war jetzt in englische Hand gefallen, und Gough hoffte,
noch im Lauf des letzten Drittels des Oktober den großen Sturm
machen zu können. Da schlägt auch ihn das schlechte Wetter in
Fesseln und zwingt ihn, fast von Tag zu Tag hinanszuschieben.
Am 5. November rät Haig, die schon wesentlich herabgeminder¬
ten Ziele noch mehr einzuschränken, auf keinen Fall aber den An¬
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