liche Paniken werden erst recht unterschlagen. So blieb der
15. September und auch der spätere Einsatz von Tanks bei der
Eroberung von Thiepval (ebenfalls mit geringem Einfluß auf
das Kampfergebnis) für die Engländer eine gute Probe ohne den
Nachteil der Feindwarnung. Haig schöpfte aus den Meldungen
derA.O.K.'s die Überzeugung, daß die Waffe entwicklungsfähig
sei und entwickelt werden müsse. Er forderte das Fünffache der
bisherigen Zahl, und noch vor Ende Oktober hatte die Regierung
beschlossen, 1000 Tanks in Auftrag zu geben. Noch eins aber
brauchte die Tankwaffe: daß mit einem überraschenden Schlage
die gegnerische Artillerie der Möglichkeit beraubt werden konnte,
die Sturmwagen zu zerschießen. Das fehlte ihr in der Somme¬
schlacht. Als sie im November 1917 bei Cambrai in günstigem
Gelände mit einem großen Einsatz von Kampfmaschinen ihren
Siegeszug antrat, hatte die englische Artillerie gelernt, aus sorg¬
fältig eingemessenen Batteriestellungen gegen ebenso sorgfältig
eingemessene Feindziele wirksames Ärtilleriefeuer ohne vorher¬
gehendes Einschießen, also völlig überraschend zu eröffnen. Jetzt
erff konnte sie entscheidend eingreifen.
So mußte der Tankangriff des 15. September für das deutsche
Heer ein Menetekel bleiben, das niemand zu deuten vermochte!
Auf das Schlachtergebnis haben die Tanks keinen Einfluß ge¬
habt, auch nicht haben können.
Das Luftringen
Am 5. November tobt gewaltiges Trommelfeuer auf der
Angriffsfront vom Saint-Pierre-Vaaft-Walde bis le Transloy.
Die alten Brennpunkte, um die die Franzosen nun schon so lange
ringen, sollen wieder bestürmt, der Baast-Wald, Saillisel und
möglichst auch der Baux-Wald und le Transloy genommen wer¬
den. „Der gestrige Kampftag war einer der schwersten an der
Somme", schreibt Kronprinz Rupprecht am 6. in sein Tagebuch.
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