Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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ihren gewaltigen Ringmauern, und das Alles 
hat eine unbeschreibliche, bläulicht weiße, 
graulichte Farbe, wie die Felsen der Berge 
und das ganze Länd. Das Ganze der Stadt 
hat etwas unnennbar Ernstes, Erhabenes und 
Würdiges, und Jerusalem ist majestätisch 
erhaben und schön — auch noch in seiner 
Verwüstung ⸗. 
Jerusalem gleicht keiner andern Stadt 
auf der Welt. Es ist keine befestigte Stadt, 
wie wir in Europa sehen, und doch mit mäch— 
tigen Ringmauern umgeben; es ist keine alte, 
geschwärzte oder mit Moos bedeckte Ruine, wie 
unsere alten Ritterburgen, und dennoch ein 
uralt merkwürdiges Mauerwerk; und noch we— 
niger ist Jerusalem, ungeachtet es über 30,000 
Einwohner zählt, eine lebhafte oder geräusch— 
volle Stadt. Es ist ein großer, düsterer, von 
einer Mauer umsäumter Umfang, umgeben 
von Trümmern und Leichendenkmälern. Kein 
Geraͤusch kommt aus seinen Mauern, die Vo— 
gel des Himmels schweigen, der Bach Cedron 
ist ohne Wasser, die Teiche sind vertrocknet, 
die Felsen ringsum zerborsten, die Hügel sind 
Sandhügel und ausgehöhlt von alten leeren 
Gräbern, der Boden ist wie verbrannt und 
mit Asche bedeckt; arme Einwohner liegen um