gelegt; die Flammen entfalteten sich um das
Haupt des Martyrers wie ein vom Winde
aufgeblähtes Segel eines Schiffes. Er glich
dem im Schmelztiegel erprobten Golde oder
Silber, und er hauchte einen Duft aus, wie
von Weihrauch oder Spezereien, der sich
ringsum verbreitte.
Endlich gaben die Boösen, als sie sahen,
daß das Feuer ihn nicht verzehren wollte, dem
sogenannten „Vollstrecker“ Befehl, ihn mit
seinem Richtschwerte zu durchbohren. Das ge⸗—
schah und aus. den Adern des Greises strömte
so viel Blut, daß das Feuer davon erlosch.
Die Juden redeten hierauf dem Statt—
halter zu, den Christen den Leib des Polykarp
zu verweigern, „damit,“ sagten sie, „nicht
der „Gekreuzigte“ verlassen und dafür „Po—
lykarp“ angebetet werde.“ Allein die Christen
antworteten ihnen: „Ihr wisset nicht, daß wir
niemals weder Christum verlaͤssen, noch je—
mals einen andern anbeten können. Denn Ihn
beten wir an, als den Sohn Gottes, die
Martyrer aber verehren wir, und zwar mit
Recht, als die Jünger und die Nachahmer
Jesu Christi, wegen der außerordentlichen
Liebe, welche sie zu ihrem Koͤnig und Herrn
gezeigt haben. Wir nehmen seine Gebeine hin—