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in welcherman die Allerseligste Jungfrau
Maria dargestellt findet. —
Einst war über dieser Quelle eine Kirche
gebaut und dem Erzengel Gabriel geweiht.
Die Knäblein in Nazareth, welche häu—⸗
fig die freundlichen Mütter auf dem Gange
zu diesem Brunnen an der Hand mit sich
führen, sind in der Regel blos mit einem
Hemdchen bekleidet, welches über den Hüften
mit einem rothen, grünen oder blauen Wol—
lengürtel umgürtet, und über diesen lose hin—
aufgezogen ist, so daß es ungefähr bis an
die Knie reicht. Dieß ist eine für die heiße
Gegend äußerst leichte und bequeme Tracht,
die zugleich die lieben Kleinen recht schön klei—
det. So denkt man sich auch hier das Jesu—
Kindlein, wie es, der Glorie der göttlichen
Strahlenkrone entkleidet, in Demuth und Ein—
falt hier wandelte.
An so heiligen Orten, wie Jerusalem,
Bethlehem und Nazareth, fließt im Gemüthe
des christlichen Pilgers gar häufig die Gegen⸗
wart mit der Vergangenheit des zeitlichen
Wallens Christi auf Erden in Eins zusammen,
und es ist, als vernehme man das Rauschen—
seiner heiligen Fußtritie; oder als höre man
die himmlischen Klänge des Liedes der Lieder,