Volltext: Der Hausruck-Kreis (22 / 1842)

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Manches gethan zur Veredlung der Raren durch spanische Schafe. Bienenzucht 
wird nur wenig betrieben. An Federvieh ist Ueberstuß. Wie es mit Jagd und 
Fischerei steht, ist aus der gegebenen Rubrik: „Thierreich" zu entnehmen. 
Feld wirthschaft. Gartenbau rc. Der Bau der Cerealien wird im 
Hausruck-Kreise fleißig betrieben. Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Flachs und Hanf 
gedeiht in den verschiedenen Theilen des Kreises gut. Flachs wird indessen doch 
noch zumeist aus Böhmen bezogen. Früher, als die Leinwandhandlung zu Gries¬ 
kirchen noch im Schwünge war, ward dort auch der Flachsbau lebhaft betrieben. 
Jetzt beschränkt man sich daselbst bloß auf Erzeugung des Hausbedarfes. In den 
bessern Jahren und in guten Distrikten erntet man 10, 12 — 15fachen Samen; 
in mittelmäßig guten Distrikten 7—Ofachen, in den schlechten 5—8fachen. Es gibt 
sogar Gegenden, wo nur zweifacher Same gewonnen werden kann. Alle drei 
Jahre läßt man die Felder brach liegen, und besäet die Hälfte mit Klee, die zweite 
Hälfte benützt man erst im zweiten Jahre. Der Mangel an Dünger ist Ursache, 
daß man die Brache noch beibehält. Man sollte mehrere Wiesen und weniger 
Aecker haben, dann könnte man reiche Herden halten, Dünger gewinnen, und 
so die Brache endlich ganz abstellen. Pillwein gibt an, daß 1826 der Flächenraum 
des Ackerlandes in diesem Kreise auf 124,176 Joch angeschlagen sei, und die 
Wiesen des Kreises auf 61,938 Joch *); das ganze Trattnachthal ist gleichsam 
eine große Wiese. Treffliche Wiesen finden sich in den Ebenen von Weyeregg, um 
Weizenkirchen, und Neukirchen bei Lambach. In Neukirchen bei Frankenmarkt, 
und zu Michaelbach gibt es auch große und gute Wiesen. Diese Gründeansge¬ 
nommen, sind in den Thälern und Flächen die Wiesen oft wässerig, in den Wald¬ 
gegenden etwas mager, an den Flüssen der Ueberschwemmung und Versandung 
ausgesetzt. Der Fleiß des Landmannes in Bestellung derselben ist musterhaft. Der 
gewöhnliche Dünger für Aecker und Wiesen ist Pferde- und Kuhmist; dann 
Schlier, Aschenmist und Knochenmehl. Zum Ackerbau wird auch Gyps verwendet. 
Das Düngen mit Schlier (Mergel) ist in diesem Kreise sehr häufig ; es bewährt 
sich als höchst nützlich. Seit 100 Jahren ist dadurch das Erträgniß der Aecker um 
V3 gesteigert worden. Das zur Düngung treffliche Knochenmehl wird seit einigen 
Jahren zu Peyerbach und Vöcklabruck im Großen erzeugt, und findet, beiden: 
erprobten Nutzen dieser Düngerweise, bei allen Landwirthen starken Abgang. — 
Der Obst- und Gemüsebau des Kreises ist bedeutend. Obst, Rüben, Erdäpfel 
u. s. w. werden in ganzen Schiffladungen bis nach Wien geführt. In der Obst¬ 
kultur namentlich dürfte der Hausruck-Kreis allen übrigen des Erzherzogthumes 
*) Diese Zahlen scheinen jedoch viel zu klein.
	        
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