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Erieskirchen. 
Der Reisende auf der Staatsbahn bemerkt Grieskirchen kaum, so verborgen 
liegt es, dem bescheidenen Veilchen gleich, hinter Baum und Busch an der 
Bergeslehne. Ls überrascht ihn, wenn er aussteigt, einen so ansehnlichen (Drt zu 
finden. Reizend hingegen zeigt sich das traute Städtchen dem Wanderer zu Fuß, 
wenn er auf der Straße von Pichl her den steilen Dingberg erstiegen hat und bei 
der weißen Kapelle dort Halt macht, um sich den Schweiß abzutrocknen und 
etwas auszuruhen; hier erscheint es so recht als „die Königin des Tratnach- 
thales," wie es anlässlich der 200jährigen Jubelfeier seiner Bürgergarde ein 
Oberer Rirchenplatz ober Roßmarkt in Grieskirchen. 
öffentliches Blatt genannt hat. Neugierig fragt man um die Geschichte dieser 
Königin, deren Blätter vergilbt und zerstreut in Archiven, Erz und Stein 
herumliegen und nur dem Auge des Historikers bekannt sind. Und was sagt 
dieser?1) „An der großen Kulturarbeit, die nach dem Aufhören der verwüstenden 
Ungarzüge von Westen nach (Dsten wanderte, Oden in Acker-, Wiesen- u. Wein land 
wandelte und Kolonen von Bauern und Handwerkern in Höfen, Weilern und 
Dörfern ansiedelte, haben rühm- und verdienstreichen Antheil unsere deutschen 
Könige, (Heinrich II. der Heilige) dann mächtige Geschlechter und nicht zuletzt 
Bischöfe und Klöster. Vielleicht reicht Grieskirchens Gründung in die altfränkische 
Zeit zurück. Der Name des heiligen Martin, dem die Pfarrkirche geweiht ist, 
ließe das schließen. Jedenfalls ist die Pfarre Grieskirchen schon fertig gewesen, 
als der große Bischof Altmann von Passau sie dem, von ihm gestifteten Kloster 
*) A. Ozlberger, k. k. Schulrats}.