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stehungszeit unseres Gedichts. Wir dürfen es um die Mitte
des 12. Jahrhunderts setzen.
Zu den von W. Grimm in der „Geschichte des Reims“
(Abh. d. B, Ak. 1851) S. 562 angeführten rührenden Reimen
des „Linzer Entecrist“ demut: Hochmut 109,6. werde-(yerb):
unwerde 118, 41. manlich : gelich 123, 24. geliech: bezeiehenliech
116, 3 :egeslich 116,21. : gramelich 122,20 : dobelich 122, 28.
algeliche: stetecliche 121, 9. iwerliche 130,32. 131, 24 lassen
sich noch hinzufügen: geinute: demute 134,35. valant:lant 109,42.
dagen : verdagen 127, 4. sagen : wissagen 113, 17. menschait:
tobeheit 109, 2. iudischeit: cnstinheit 114, 11.
Die Verse 128, 19—22 und 128, 37—40 haben die¬
selben Reime:
inwage : dage ertbibe : belibin;
ausserd em erscheint noch inwage : dage 128, 9.
Formelhafte Wendungen, in denen zugleich ein Reim
ljegt, sind:
mit rede so gevuger
und ander genuger 115, 20.
mit rede gnuger
differ und gefuger 119, 37.
getagit sint die phaffin
di da soldin wachin 111, 10.
biscoffe un phaffen
di da soldin biwachin 114, 41.
da bi (-Beda?) hat uns gekundit
doch er iz ni wit habe irgrundit 109, 38.
so hat uns der wise beda gekundit
wan iz hat irgrundit 126, 4.
Ein Lieblingsreimwort des Dichters ist vol: 108, 26. 40.
109, 22. 117, 35. 132, 38.
da gebraucht er im Reim 5 mal, sa 3 mal, me 5 mal.
ane twdle 3 mal, zware 5 mal.
Gewisse allgemein beliebte und naheliegende Reime ver¬
schmäht auch unser Dichter nicht. Derartige Reime sind: