Volltext: Kleiner Kriegs-Kalender für das Jahr 1918 (1918)

Wer entehrt untere Seiden? 
Keinz Potthoff, der zu den energischesten Vorkämpfern 
gegen den Lebensmtttelwucher gehört, wirft die Frage auf: 
„Wer entehrt unsere Kelden?" und findet folgende Antwort: 
Jeder, der ihr heiliges Blut in selbstsüchtigem Eigennutz aus¬ 
zumünzen fucht. Wer in diesem Zähre verdient, der gebe 
für vaterländische Zwecke! Und wer mehr als üblich verdient, 
der gebe reichlich. Aber wer zum reichen Manne zu werden 
droht, der kehre schleunig um. Denn es darf nicht wieder 
schändlich werden wie einst im Deutschen Reiche. Es muß die 
Zeit kommen, da ehrenhafte Deutsche zur Seite rücken und mit 
Fingern weisen auf die Wucherer, die aus des Reiches Rot 
und Volkes Not sich hübsche Gewinne einheimsten, die Reich¬ 
tum häuften auf den Gräbern von hundertianseud Kelden. Und 
es muß die Zeit kommen, da soziale Einsicht und die Volks¬ 
empörung die Gesetzgebung Zwingen, diesen unheiligen Raub 
den Wucherern wegzunehmen und ihn sühnend dem Vaterlande 
zu weihen. . . 
humorimicsier. 
Huch üar noch. Ein Heiratsschwindler wird vor den 
Kadi geschleppt. Er ist mit neun Mädchen verlobt und steht 
mit dem zehnten hoffnungsvoll. — Der Staatsanwalt: „Zehn 
Bräute! Aber Mann, machen Sie sich denn gar kein Ge¬ 
wissen?" — Der Angeklagte (achselzuckend): „Herr Staats¬ 
anwalt — alle Welt hamstert I" 
Kein Zchwinüel. Kürzlich stand in der Zeitung die fol¬ 
gende Anzeige: „Achtung! Etwas für Sie! Keine Rasterseife 
mehr nötig! Reelle Sache! Tausendfach im Gebrauch! Re¬ 
zept gegen Voreinsendung von 50 Pfennig zu haben von 
Bruno Achtelmeier, Kvtzschenbroda." — Mein Schwager hat 
jetzt seine Not mit dem Rasteren. Er schickte die fünf Groschen 
hin und erhielt das Rezept: „Lasten Sie sich einen Vollbart 
stehen!" 
vurch die Blume. Tante: „Bist du aber groß geworden, 
Karlchen!" — Karichen: „Ich kann schon ganz allein einen 
Nickel in den Schokoladen-Auiomaten stecken!" 
iam
	        
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