Volltext: Kleiner Kriegs-Kalender für das Jahr 1917 (1917)

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Allerdings konnte ich trotzdem nicht widerstehen, als mich 
mein Kauswirt — ich war bei einem Monsieur Renard unter¬ 
gebracht, der ein wohlhabender Weinbergbesitzer war — noch 
einmal mit allem erdenklichen Eßwerk fetteren wollte. 
War das der noch immer nicht ganz befriedigte Appetit, 
der mich am 
Tische fesselte, 
oder die lieb¬ 
liche Erschei¬ 
nung seines 
jugendfrischen 
Weibes Blan¬ 
che. ich weiß es 
nicht; vielleicht 
waren es auch 
alle diese 
verlockenden 
Punkte zusam¬ 
men. 
Die Speisen 
waren vorzüg¬ 
lich zubereitet, 
und ich kargte 
deswegen nicht 
mit Kompli¬ 
menten gegen 
die Hausfrau. 
Der Mann 
selbst erzählte 
mir von Jag¬ 
den im grünen 
Revier, für die 
ich mich als 
leidenschaft¬ 
licher Nimrod 
natürlich riesig 
interessierte. 
Und seine 
schwarzhaarige 
Gattin blitzte 
mich dann und wann so verführerisch mit ihren tiefdunklen Augen¬ 
sternen an, daß es mir ganz eigenartig zumute wurde. 
«Nein", dachte ich, «unsere deutschen Mädchen und jungen 
Frauen sind doch ganz anders, ich möchte sagen, nicht so un¬ 
heimlich, so dämonisch, so —“ 
5* 
Noch eine halbe Stunde, Monsieur," bat mich die junge 
Frau, indem sie zu mir herantrat und ihre Hand ver¬ 
traulich auf meinen Arm legte.
	        
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