Volltext: Die Winterschlacht in Masuren [20]

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züge, viel Material, große Massen Liebesgaben und ungeheure 
Vorräte an Verpflegung fielen in unsere Hände. 
Das war für die Truppe, die wieder einmal um Quartier und 
Nachtruhe gekommen war, ein schöner Erfolg. Mit Hilfe der 
vorgefundenen recht beträchtlichen Verpflegung konnte das 
XXXIX. Reservekorps endlich einmal seine Truppen wieder aus- 
giebig versorgen. Gefangene erzählten, daß die Deutschen erst 
am nächsten Tage von ihnen in Wirballen erwartet wurden. 
Sie hatten unsere Marschleistungen sehr unterschätzt. Weiter 
östlich war die Spitze des XXI. Armeekorps in Wylkowyszki ein- 
gerückt. 
Als ganz besonders groß hatten sich im Verlaufe des schnellen 
Vormarsches die Schwierigkeiten erwiesen, die sich sowohl den 
Führern der beiden Armeen wie auch den nachgeordneten Führern 
der Armeekorps und Divisionen infolge des dauernden Schnee- 
falles der letzten Tage bei der Aufrechterhaltung der Verbin- 
dung mit den Nachbarabteilungen und eigenen Truppen immer 
von neuem entgegentürmten. Zwischen den größeren Truppen- 
verbänden konnte man von vornherein nur auf Funkers erbind ung 
rechnen. Voraussetzung blieb natürlich, daß die schweren Fahr- 
zeuge der Stationen auf den verschneiten Straßen mit den Truppen 
gleichen Schritt halten konnten. Dies war nicht immer der Fall; 
man wußte sich jedoch zu helfen. An Stelle der elektrischen Funken- 
wellen durchsegelten hie Flieger die Luft. Völlig erstarrt landeten 
sie ihre eisüberzogenen Maschinen unter großen Schwierigkeiten 
auf dem knüppelhart gefrorenen Boden; die Meldungen und Be- 
fehle erreichten ihren Bestimmungsort. Es waren Glanzleistungen! 
Aber auch bis herab zu den Regimentern, Bataillonen, Kompag- 
nien, zwischen Infanterie, Artillerie und Kavallerie war ein dau- 
erndes Verbindunghalten aller Armeeteile Grundbedingung für 
ein glückliches Gelingen der beabsichtigten Operationen. Ein 
deutscher Soldat kennt das Wort „unmöglich" nicht. Wenn auch 
die Kraftwagen trotz ihrer starken Motore im tiefen Schnee 
stecken blieben, wenn auch die soeben gelegte, viele Kilometer lange 
Fernsprechleitung durch den Sturm oder die Schneelast zerrissen 
wurde, wenn auch so manchem braven Kavalleriepferd im meter¬
	        
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