Volltext: Von Lüttich über Namur nach Maubeuge

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wie wir die starke Feste Ilamur niederzwangen. 
und 20 Mann gefangen, die übrigen 400 Mann waren schon vorher 
geflohen. Ich ließ nun meinen Zug nachkommen. Die Gesichter 
der belgischen Offiziere hättet Ihr sehen sollen, als sie nachher unsere 
geringe Anzahl wahrnahmen! Bis zur Ablösung mußte ich das 
Fort, das gänzlich unbeschossen war, besetzt halten. Ich erbeutete vier 
2l-Zentimeter-Kanonen, eine Anzahl kleinere Kaliber, 100 Gewehre 
und mehrere tausend Gewehrpatronen. Erst am nächsten Morgen 
wurde ich abgelöst." 
Mailbeuge wird unser! 
Hach dem Fall von Namur fluteten unsere Heersäulen nach Frank¬ 
reich hinein. Lin Teil der Armee zweigte sich ab und folgte 
weiter dem Laus der Maas, um Givet zu nehmen. Der hauptteil 
der zweiten Armee, unter Generaloberst v. Bülow, ging aber im Tal 
der Sambre weiter aus Maubeuge zu. Aber nur ein kleiner Teil 
wurde vor dieser Festung zurückgelassen; die Hauptmasse flutete zu 
beiden Leiten, den flüchtenden Engländern folgend, an Maubeuge 
vorüber, ähnlich wie es die kronprinzliche Armee bei Longwq ge¬ 
macht hatte. Wir folgen diesen Heersäulen nicht, sondern bleiben 
bei der Belagerungsarmee und sehen zu, wie unsere Tapfern die 
starke Feste niederrangen. 
Maubeuge liegt an der Sambre und ist seit langem ein Stütz¬ 
punkt gegen die nördliche Grenze. Im Juli 1814 war es von den 
Preußen erobert worden. Nach 1870 wurde die Stadt zu einer 
Festung ersten Banges ausgebaut, und die Franzosen hielten sie für 
uneinnehmbar. 
„Zum erstenmal in diesem Feldzug," schrieb der Kriegsbericht¬ 
erstatter des „Berliner Tagblatts," „galt es, eine französische Festung 
niederzuringen, die mit weit vorgeschobenen Forts und mit Zwischen- 
werken versehen war, aus die der Gegner große Hoffnungen gesetzt 
hatte. Diese Zwischenwerke sichern das Gelände zwischen den ein¬ 
zelnen Forts und bestehen in verstärkten Schützengräben, zahlreichen 
hohlräumen, z. B. bombensicher eingedeckten Unterständen und Muni¬ 
tionsräumen, starken Drahtverhauen, zahlreichen, tief in die Erde 
eingegrabenen Batterien und vor allem in einer starken, beweglichen 
Artillerie. Außerdem war auf der Nordostfront ein Panzerzug tätig: 
Geschütze, die auf kleinen Feldbahnen hin und her gefahren werden 
können und die aus wechselnder Stellung Feuer zu geben imstande 
sind. Wie erinnerlich, haben im Burenfeldzuge diese Panzerzüge 
mit gutem Erfolg Verwendung gefunden. Namur und Lüttich, die
	        
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