Volltext: Kriegsfinanzen. 2. [69] (2 / 1915)

Transportieren da ist, und das beste Geldsystem muß versagen, 
wenn die Arbeit des Volkes nicht die Dinge schafft, die zum Leben 
und Kriegführen notwendig sind. Wo das Geld über die Grenzen 
rollt, um draußen durch Ankauf von Kriegsmaterial und Nahrungs¬ 
mitteln die mangelnde innere Erzeugung zu ergänzen, da rollt es nicht 
so leicht zurück, da treten die Stockungen ein, die wir bei unseren 
Gegnern beobachten. Darum, meine Lerren, mögen unsere Feinde 
ihre Geldmaschine reparieren 
(Heiterkeit und sehr gut!) 
und dabei noch so sehr auf unser Vorbild schauen; nutzen wird ihnen 
das erst, wenn sie uns die Leistungsfähigkeit unserer Landwirtschaft 
und unserer Industrie, 
(Bravo I) 
wenn sie uns in allen lebenswichtigen Produktionszweigen unsere 
Unternehmer und unsere Arbeiter nachmachen; 
(Bravo! und sehr richtig I) 
und das können sie nicht. Das können sie sowenig wie sie unser Leer 
nachmachen können, 
(sehr richtig!) 
denn dazu gehört eben doch etwas mehr als die aus der Not des 
Augenblicks geborene Einsicht. Dazu gehören Generationen lang¬ 
jähriger Schulung und Zusammenarbeit, dazu gehört die eiserne 
Erziehung zu Pflicht und Disziplin, dazu gehört das in tausend¬ 
jähriger Geschichte zu Stahl zusammengeschweißte Volkstum. 
(Lebhaftes Bravo!) 
Darum mögen sie uns Vernichtung und Zerstückelung ansagen; 
an diesem stahlharten deutschen Volkstum wird ihre Zahl und 
Macht, ihr Geld und ihre Tücke zerschellen. 
(Bravo!) 
Wir tragen den Sieg in uns. Wir fühlen die Verheißung des Sieges 
doppelt stark in diesen Tagen, wo unter den Donnerschlägen unserer 
festungbezwingenden Geschütze Schwankendes Gestalt gewinnt, wo 
jeder das Lerannahen großer Entscheidungen spürt, wo der Flügel¬ 
schlag der Weltgeschichte, des Weltenschicksals in der kleinsten Lütte 
hörbar wird. Wir wissen in diesen Tagen Leer und Volk durch¬ 
drungen von dem Bewußtsein, daß es abermals gilt, alle Kraft ein¬ 
zusetzen; wir wissen, daß es in jedem Deutschen zuckt, mit Land an¬ 
zulegen bei der großen Entscheidung, draußen in der Feldschlacht 
und im Festungskrieg, daheim im wirtschaftlichen und im finan¬ 
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