Volltext: Der Schweden-Peter

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entfernt lag, um dort sich Hilfe zu holen. Sogleich folgten 
ihm vier rüstige Knechte und der Bauer selbst, mit Knütteln 
und Äxten bewaffnet. Auch Stricke vergaß man nicht 
mitzunehmen. 
Der Kürnbauer hatte auf dem Wege einen Plan aus¬ 
gesonnen, die beiden Flüchtlinge auf leichte Weise zu fangen, 
und suchte ihn nun auch sogleich in's Werk zu setzen. Er 
befestigte an der Leiter, welche von außen auf den Dach¬ 
boden des Stallgebäudes führte, eine Leine und legte sich 
dann nebst zwei Knechten platt auf den Boden hin. Die 
übrigen hieß er in der Nähe bleiben, um beim ersten Zeichen 
gleich zur Hand zu sein. 
Etwa eine Stunde lang rührte und regte sich nichts. 
Dann aber wurde oben die Dacht^üre sachte geöffnet und 
die beiden Gesellen stiegen unmittelbar nach einander auf 
der Leiter herab. Der erste hatte noch nicht die Mitte der¬ 
selben erreicht, als der Kürnbauer einen gewaltigen Riß 
an der Leine that; sofort fiel die Leiter um, die beiden Kerle 
stürzten auf den Rasen herab. Ehe sie noch den ersten 
Versuch machen konnten, sich zu erheben, fühlten sie sich von 
kräftigen Armen umklammert und in wenigen Augenblicken 
lagen sie an Händen und Füßen gebunden am Boden. 
In ihren 'Kleidern fand man Messer, Pistolen und 
und. allerlei Werkzeuge zum Erbrechen von Thüren u. dgl. 
Die Gefangenen wurden über Nacht in einem Keller ein¬ 
geschlossen gehalten, am andern Tage aber in aller Frühe 
nach Kottes abgeführt. Dort ja konnte sich am leichtesten 
herausstellen, ob man wirklich in den beiden Strolchen die 
gefürchteten „schwedischen Deserteure", von denen auch der 
Kürnbauer gehört hatte, erwischt habe, denn in dem ge-
	        
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