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hoffen, daß seine bisher getroffenen Anordnungen keine
strenge Mißbilligung erfahren würden. *
„Hauptmann, da hab' ich Euch wol ein zu schweres
Stück Arbeit zugedacht," unterbrach endlich Torstenson das
lange Schweigen; „Ihr werdet die Kerle aus ihrem Felsen¬
neste nicht hinausjagen können."
„Nicht können, Herr General? — Wenn keine Opfer
gescheut werden dürfen —"
„Ei, ich glaub's Euch; aber wißt, ich kann Euch nicht
mehr Mannschaft geben, als ich Euch bereits zugetheilt habe.
Hartenstein ist ja nicht das einzige Schloß, das mir trotzt,
und so müssen wir einen andern Ausweg suchen. Hört,
Liljenstern. Ein neuer Versuch, solche Mauern zu über¬
steigen, solch gewaltige Thürme zu stürzen, wäre tollkühn
und nicht dem Endzwecke unserer Kriegführung entsprechend.
Die Leute, die beim Erstürmen notwendig fallen müßten,
reichen allein hin, das Schloß und seine Besatzung durch
bloße Beobachtung für uns unschädlich zu machen. Oder
wäre etwa von der Veste ein Ausfall zu befürchten, wodurch
ihr überrumpelt werden könnt? Doch das scheint unmög¬
lich; die Brücke ist ja abgebrannt worden, wie ich sehe, und
sonst dürfte das Schloß keinen freien Zugang haben."
„Ich habe nichts davon entdecken können. Wenn die
Besatzung auf irgend eine Weise die Mauern verlassen und
uns überfallen könnte, so wäre doch ein schneller Rückzug
für sie unmöglich, sobald wir sie zum Weichen zwingen.
Einen solchen Ausfall kann der Kommandant nicht wagen,
wenn er der verständige Mann ist, der er mir bisher ge¬
schienen."
„Gut. Herr Hauptmann werden also die Beste vor-