Volltext: Der Schweden-Peter

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Mannschaft werde erstürmen können. Wer einmal das kecke 
Felsenschloß geschaut, das schon die Natur so sehr geschützt, 
der wird die Ratlosigkeit des feindlichen Offiziers begreifen. 
Er hatte aber auch verhältnismäßig viel zu wenig Leute, 
um eine so schwierige Aufgabe, wie sie ihm zugefallen war, 
glücklich zu lösen. 
Der schwedische General-Feldmarschall wußte, was 
es heiße, Hunderte von Meilen von der Heimat entfernt zu 
sein und im feindlichen Lande sich behaupten zu müssen, er 
wußte ebendeshalb, wie kostbar ihm jeder einzelne Mann 
einst noch werden könne. Torstenson konnte also den ihm 
trotzenden „Felsennestern", wie er sich ausdrückte, keine zahl¬ 
reiche Macht entgegenstöllen. Man hat oft gemeint, der 
Feind hätte nicht Ursache gehabt, vor solchen einzelnen festen 
Plätzen liegen zu bleiben und dadurch seine Gesammtstärke 
zu verringern. Allein so kann nur der Unerfahrene sprechen, 
der die Kriegführung jener Zeit nicht kennt. Der Krieg 
nährte den Krieg, der Feind mußte die Vorräte des er¬ 
oberten Landes für sich ausbeuten, um zu haben, was er 
brauchte. Wenn nun der Schwede in Krems sich fest¬ 
gesetzt hatte, so mußte er, besonders wenn die Landbevölke¬ 
rung sich widerspenstig zeigte und die auferlegte Brand¬ 
schatzung nicht entrichten wollte, einzelne fliegende Corps 
aussenden, um Geld, Getreide und Vieh einzubringen und 
so der Armee den nötigen Unterhalt zuzuführen. Denken 
wir uns nun, so ein Felsenschloß, wie Hartenstein, wäre 
von den Schweden unbeachtet geblieben; was konnte das 
zur Folge haben? Nichts Geringeres als die gänzliche 
oder theilweise Vernichtung jedes Streifcorps, das sich, 
um Vorrat zu sammeln, in die Nähe der Veste gewagt
	        
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