Volltext: Der Schweden-Peter

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Er faßte Peter an der Hand und wollte ihn mit sich 
fortziehen. 
„Ich kann nicht mehr gehen — o laßt mich bleiben!" 
flehte der Knabe unter einem Strom von Thränen und 
suchte in der herumstehenden Menge eine schützende, helfende 
Hand zu erhaschen. 
Da trat plötzlich ein Mann aus dem Menschcnknäuel 
hervor, Alles machte ihm Platz und ringsherum sah man 
Hüte und Mützen sich lüften. Es war der Herr Pfarrer. 
Seine Gestalt hatte etwas Ehrwürdiges, aus seinen Mienen 
sprachen Klugheit und Güte. Er schritt geraden Weges auf 
Meister Bernhard zu und sagte: 
„Haltet ein, Herr Meister, und sehet zu, daß Ihr 
Euch keiner voreiligen Handlung schuldig macht. Ich habe 
Alles mit angehört, was Ihr soeben gesprochen, und will 
zugeben, daß Ihr einzig aus Besorgnis für unseren Ort 
und seine Bewohner den fremden Knaben hier nicht dulden 
wollt. Aber Ihr müßt doch auch bedenken, daß man 
über das Schicksal des Schlosses Hartenstein noch nichts 
Zuverlässiges weiß und somit den armen Kleinen keinem 
unsicheren Lose preisgeben darf. Es ist wahr, der Vater 
wird ihm baldmöglichst nachforschen lassen, und wenn er 
wirklich mit den Schweden gut Freund sein sollte, könnten 
wir auch wol feindliche Reiter zu sehen bekommen, denen 
jede Gelegenheit erwünscht ist, Beute zu machen. Allein so 
auf's Ungewisse hin den Kommandanten von Hartenstein 
einen Verrräter zu nennen und seinen Sohn hilflos allen 
Gefahren auszusetzen, das halte ich weder für recht noch für 
klug gehandelt, und ich stimme darum dafür, daß der ver¬ 
lassene Knabe bei uns Schutz und Unterstand finden solle. "
	        
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