Volltext: Der Schweden-Peter

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„Ja, es ist wahr," antwortete Peter. 
„So? Und wie heißest du?" 
„Peter von Falkenberg." 
„Was und wo ist dein Vater?" 
„Er ist Kommandant in Hartenstein." 
„Was lügst du da?" 
„Ach, Herr, ich lüge nicht!" 
„Du wirst mir doch nicht sagen wollen, wer Herr im 
Schlosse Hartenstein sei und wie er heiße? — Junge, du 
scheinst mir ein kleiner Landstreicher zu sein, den man in so 
gefährlichen Zeiten nicht ohne Weiteres laufen lassen darf. 
Ich will jetzt vor Allem wissen, woher du kommst, aber rede 
ja die Wahrheit!" 
„Ich komme von Hartenstein," antwortete Peter, durch 
die rauhen Worte Meister Bernhards ganz eingeschüchtert. 
„Aber wie sollte dich dein Vater haben fortlaufen lassen, 
wenn er Kommandant im Schlosse ist? Wie reimt sich das 
zusammen?" 
Noch ehe Peter antworten konnte, hatte ein lauter 
Tumult auf der Straße, welche in den Marktplatz einmündete, 
die Aufmerksamkeit Bernhards auf sich gezogen. Er stellte 
sofort das Verhör ein und eilte von dannen. 
Eine kleine Schaar Bauersleute, Männer, Weiber und 
Kinder, war staubbedeckt und fast atemlos in Kottes soeben 
angelangt. Die Mienen der Flüchtlinge verrieten Angst und 
Schrecken und anfangs konnte man in ihre, in wilder Hast 
gesprochenen, abgerissenen Worte keinen Zusammenhang 
bringen. Nur die Ausrufe: „Die Schweden!--zweimal 
dicht hinter uns!" ließen erraten, in welcher Bedrängnis die 
fast zu Tode gehetzten Flüchtlinge gewesen. Erschöpft sanken
	        
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