Volltext: Der Schweden-Peter

31 
anstrengende Fahrt mitmachen, öfter auf der Erde oder auf 
einem Wagen schlafen; allein Frau Rosina sorgte stets mehr 
für ihren Schützling als für sich selbst. Meine Dukaten 
schwanden freilich immer mehr und der Brustlatz wurde 
merklich leichter. Allein der Krieg nährt den Soldaten, wie 
ihr wißt, und so fehlte es nicht an Zuschüssen. Im Juni 
zogen wir vor Kremsier, und die Stadt mußte sich ergeben. 
Viele junge Bursche aus der Gegend wurden zum Fuhr¬ 
werksdienste ausgehoben, während dafür eine Anzahl von uns 
als Besatzung in die Stadt gelegt wurde. Das Los traf 
auch mich. Jetzt mußte Peter von Frau Rostna scheiden, 
denn ich konnte ihn nicht von mir lassen. Nach kurzem 
Abschiede, bei dem es nicht ohne Thränen beiderseits ablief, 
mußte er mir in die Stadt folgen. Ich brachte ihn bei 
einem Leinweber unter. —Doch, Kameraden, es ist spät, die 
Schloßnhr schlägt die eilfte Stunde. Ich will ein andermal 
weiter erzählen." 
„Nein, nein, du mußt heute mit der Geschichte zu 
Ende kommen," riefen Alle, und so mußte denn Alanus sich 
fgeün. 
Fünftes Kapitel. 
Aortfehung. — Die beiden Atiichtkinge. 
„Die Regimenter zogen ab," hob der Erzähler wieder 
an, „und in mir reifte jetzt mehr und mehr der Gedanke, 
mit Peter zu fliehen. Mir schien dies so gar nicht unmöglich 
und bald führte ich meinen Plan aus. Mit dem letzten 
Reste meines Geldes kaufte ich von dem Leinweber, dem ich 
mein und Peters Schicksal entdeckt hatte, Kleider, um mich
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.