Volltext: Der Schweden-Peter

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denn das oft eins am anderen hängt, und auf hundert 
Fragen, die er tagsüber an Einen stellt, muß man ihm 
mit Recht auf fünfzig Antwort geben. Aus dem Buben 
wird einmal etwas, ihr werdet sehen; auch ist er sehr ge¬ 
fällig und dienstfertig und hat manchmal köstliche Einfälle. 
Eben diese Eigenschaften haben ihn während unserer Ge¬ 
fangenschaft bei den Schweden Allen lieb gemacht, die ihn 
kannten." 
„Geh, Alanus, erzähle uns einmal diese ganze Ge¬ 
schichte eurer Gefangenschaft im Zusammenhange," bat jetzt 
Landolin, der Kürassier; „es ist heute, mein' ich, so eine 
gelegene Zeit dazu, wo der Herr Schwede draußen vor den 
Mauern hockt und Aussicht vorhanden ist, daß es doch bald 
wieder einmal zu einem ausgiebigen Tanze mit ihm kommt. 
Mir war schon längst die Zeit lang und ich lebe neu auf, 
wenn nur vom Krieg erzählt wird." 
„Ja, erzähle, Alanus, erzähle!" riefen jetzt auch die 
Uebrigen und schoben dem Kameraden zur Vorbereitung und 
Stärkung den Weinkrug zu. 
„Aber," mahnte der Gebetene, „ihr versäumt alle den 
Schlaf; um zwei Uhr früh heißt es schon die Wachen ablösen 
und dann selber fein munter in die Nacht hinausspähen." 
„O da hat's keine Sorge!" rief Wolfhart, der Ka¬ 
nonier, indem er nach einem herzhaften Trunk seinen Schnurr¬ 
bart aufdrehte. „Keine Katze," versicherte er, darf meinen 
Augen entgehen, und morgen will ich über den -Türken' 
hinwegschielen, daß es um keine Haarbreite fehl gehen soll." 
Alle lachten über den launigen Kauz, der als ein treff¬ 
licher Artillerist bekannt war und sein Wort wol auch ein¬ 
lösen konnte.
	        
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