Volltext: Der Schweden-Peter

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Siebzehntes Kapitel. 
Dem Werdienft feine Krone. — Arohes Wieder¬ 
sehen. — Schlich. 
Viele Tage lang hatte Liljenstern vergebens von Stunde 
zu Stunde die Einberufung zur Armee erwartet. Endlich 
kam ein Bote aus dem Hauptquartier mit der Meldung, 
daß, wenn keine Aussicht sei, die Veste Hartenstein baldigst 
auszuhungern, die Belagerungsmannschaft abziehen möge; 
zuerst aber solle die Schloßbesatzung noch einmal zur Uebergabe 
aufgefordert und die Sachlage geprüft werden. 
Da ließ der Hauptmann einen Pfeil, woran ein Streifen 
Papier befestigt war, in die Veste schießen. Auf dem Blatte 
stand geschrieben: „Das Schloß möge sich ergeben, wenn 
seine Mannen nicht sämmtlich Hungers sterben wollen." 
Die Sage erzählt nun ganz ausführlich, wie Falken¬ 
berg durch eine List die Schweden zum Abzüge bewogen habe. 
„Es ließ der Schloßkommandant," so heißt es wört¬ 
lich in einer Aufzeichnung, „eine Katze abschlachten, welche 
man auf einem Dachboden aufgefunden hatte, und mit dem 
Blute derselben eine Ochsenhaut bestreichen. Dieselbige Haut 
hängte man alsdann auf einer Stange über die Mauer 
hinaus, so daß sie die Schweden sehen konnten. Da er¬ 
eignete sich der Zufall, daß, während dies geschah, das letzte 
Rind, welches man noch immer aufgespart hatte, im Zwin¬ 
ger zu brüllen anfieng. Als das der Feind wahrgenom¬ 
men, verzweifelte er daran, das Schloß auszuhungern, und 
zog ab."
	        
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