Volltext: Der Schweden-Peter

129 
die letzteren hatten sich vorgenommen, ohne Not nicht zn 
sagen, woher sie kämen. Man hielt sie einfach für kaiser¬ 
liche Soldaten. Wie aber nun diese Nachricht im Schlosse 
aufgenommen wurde, läßt sich kaum beschreiben. Jetzt 
konnte Falkenberg um so gewisser hoffen, seinen Sohn einst 
glücklich wiederzufinden. 
In der freudigen Aufregung hatte die Schloßbesatzung 
ganz auf den Hunger vergessen und fand erst jetzt Zeit zu 
fragen und zu sehen, was die Kameraden Alles mitgebracht 
hätten. Nun, man konnte zufrieden sein. Brod, Fleisch 
und Obst hatten sie soviel mir sich geschleppt, als Jeder zu 
tragen im Stande war. Es reichte hin, die knurrenden 
Mägen wieder einmal zu beschwichtigen. 
Auf ihrem ganzen ziemlich weiten Marsche hatten die 
Männer keinen Schweden zu Gesicht bekommen. Sie 
konnten sich den Grund davon nicht erklären. Es war 
aber wol kein anderer, als weil Liljenstern den Befehl er¬ 
halten hatte, sich mit seiner Mannschaft marschbereit zu 
halten, so daß seine Leute nicht mehr so wie früher in der 
Gegend herumschweifen durften. 
Von nun an wanderten jede Nacht zehn Mann vom 
Schlosse Hartenstein in die Gegend hinaus, um Lebens¬ 
mittel zu sammeln. Sie mußten aber jedesmal weiter aus- 
marschiren, da nirgends mehr viel zu bekommen war, nach¬ 
dem die Schweden den größten Theil der Vorräte vorweg¬ 
genommen hatten. Wie lange die Veste auf solche Weise 
sich noch hätte halten können, läßt sich nicht sagen. Gewiß 
ist, daß die Not wieder allmählich größer wurde und gerade 
zur rechten Zeit eine Wendung der Dinge eintrat, welche 
allen Leiden mit einem Male ein Ende machen sollte. 
Weißenhofer. Der Schweden-Peter. 9
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.