Volltext: Der Schweden-Peter

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Jedermann aus- und eingehen. Mein Vater hat mir noch 
sterbend Alles genau angegeben und beigefügt, daß ein 
Ahne unseres Schloßherrn während einer Belagerung durch 
Zuführung von Nahrungsmitteln auf diesem geheimen 
Wege sich und seine Mannschaft vom Hungertode er¬ 
rettet habe. Macht ihr es ebenso; abwechselnd mögen 
Mehrere von euch im Dunkel der Nacht hinausgehen und 
bei den Landleuten in der Umgebung Brod und Fleisch ein¬ 
kaufen. Es gibt nur diesen einzigen Ausweg mehr, uns 
vor dem drohenden Untergange zu retten. Ich weiß, unser 
Kommandant kann auf die Ehrlichkeit eines Jeden von 
euch bauen und sich darauf verlassen, daß keiner, seine 
Kameraden schmählich im Stiche lassend, das ihm ge¬ 
schenkte Vertrauen mißbrauchen und etwa nur an sich selbst 
denken werde. Nein, Jeder wird gewissenhaft wiederkehren 
und gerne mit den Andern theilen, was er auf den Ge¬ 
höften draußen gesammelt hat. Weil ich davon nach so 
vielen Proben eurer unerschütterlichen Treue mich über¬ 
zeugt halten darf, habe ich euch dies mein Geheimnis mit¬ 
getheilt. Nun geht in Gottes Namen mutig an's Werk, 
noch können wir alle gerettet werden." 
Der Alte schwieg. Der Kommandant drückte ihm ge¬ 
rührt die Hand und die Mannen alle wollten von Freude 
überwältigt auf den Greis zustürzen. Doch es galtz keine 
Zeit zu verlieren. Sogleich wurde der geheime Ausweg ge¬ 
sucht und frei gemacht. 
Nun trat der Kommandant vor seine Krieger und 
fragte, wer den Mut habe, gleich heute Nachts das Schloß 
zu verlassen und für die Kameraden Lebensmittel zu holen. 
Weniger als zehn Mann dürften aber nicht ausgehen, denn
	        
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