Volltext: Der Schweden-Peter

122 
perlenweißer Zähne und klopfte dumm-pfiffig zwinkernd, wie 
zur Probe, mit dem gekrümmten Daumen darauf. 
„Der Mensch ist wol zu dumm, um zu betrügen," 
murmelte der Hauptmann und entließ Ianos aus dem 
Verhöre. 
Auch der Offizier, der neben Peter geschlafen, bekam 
einen derben Verweis wegen seiner Fahrlässigkeit. Allein 
was half dies Alles? Der Knabe war fort und es blieb 
gar wenig Hoffnung, seiner wieder habhaft zu werden, da 
die Nacht den Flüchtlingen einen weiten Vorsprung ermög¬ 
licht hatte. 
Die Reiter kehrten erst spät Abends zurück, natürlich 
ohne einen Erfolg erzielt zu haben; nicht einmal eine Spur 
von den Entflohenen hatten sie entdecken können, da Nie¬ 
mand sie gesehen. 
Ein Offizier äußerte sich nun dem Hauptmanne gegen¬ 
über, man könne doch immerhin noch dem Schloßkomman¬ 
danten am achten Tage mit dem Schicksal seines Sohnes 
drohen, auch wenn man denselben nicht mehr vorführen 
könne. 
„Nimmermehr!" antwortete Liljenstern fest und be¬ 
stimmt; „der Gegner mag sich rühmen, mich überlistet zu 
haben; einen Lügner aber oder einen Gaukler soll er einen 
Offizier der schwedischen Armee niemals nennen dürfen!" 
Auch Liljenstern war ein Mann von Ehre durch und 
durch; er und Falkenberg achteten sich, — mußten sich im 
Stillen längst gegenseitig achten gelernt haben. Schade nur, 
daß das Los den beiden Kriegern so ungünstig im Leben 
gefallen war, daß sie sich als Feinde gegenüberstehen mußten. 
So verstrich denn, wie ^cyon erzählt, die achttägige
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.