Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

gestade am längsten unter allen Theilen des Marktes Obernberg 
bestehe. Uebrigens wird über die St. Nikolaikirche und die 
Nauflezerinnung an der gehörigen Stelle eigens gehandelt 
werden. > 
Obwol das Schloss als das eigentliche Vertheidigungsobject 
durch tiefe Gräben vom Markte getrennt war, so wurde doch 
derselbe auch im Laufe der Zeiten mit Befestigungswerken um¬ 
geben. Wo die Lage nicht ohnehin durch den gegen den Nons- 
bach und die Gurten steil abfallenden Hügel, auf welchem 
Obernberg erbaut ist, gesichert erschien, wurden Gräben ge¬ 
zogen, wie von dem nrfarer zum nonsbacher Thore und vor dem 
gurtner Thor. Wo nicht schon die fest an einander gebau¬ 
ten Häuser hart an den Wallgräben ein unübersteigliches Hin¬ 
dernis bildeten, erhoben sich starke Verbindungsmauern. An 
den drei Thoren wurden Zugbrücken errichtet und Wächter 
dazu gesetzt. In dem gleichen Verhältnisse aber, als das Schloss 
seine Bestimmung als Feste verlor, giengen auch die Befesti¬ 
gungen des Marktes wieder ein. Die Zugbrücken wurden zu 
Anfang dieses Jahrhundertes aufgelassen und die Gräben vor w 
dem gurtner, nonsbacher und urfarer Thore verschüttet. Alle 
diese Thore, welche 1511 Bischof Wiguleus Fröschl von 
Passau erneuert hatte, weshalb sie auch mit dem Wappen 
des Hochstiftes Passau und des Bischofes Wiguleus geziert 
sind, verloren dadurch ihre Bedeutung; das nonsbacher Thor 
wurde 1852 gänzlich abgerissen. Selbst die Gräben, welche 
den Markt und das Schloss umgaben, wurden parzellenweise 
verkauft und kamen in Privathände. 
Nachdem wir dies über die Lage des Marktes vorausge¬ 
schickt haben, lassen wir die Darstellung der innern Einrich¬ 
tung folgen. 
Obernberg erscheint im lonsdorfer Codex also bereits um 
die Mitte des 13. Jahrhunderts als Markt — forum —*), frei¬ 
lich findet sich nebenbei auch der Ausdruck Hofmark — 7m/- 
marchia in Obernperge2) — allein dieser Ausdruck mag sich 
nicht so sehr auf den Markt Obernberg als auf die gesammte 
obernberger Herrschaft beziehen ; was aus dem Zusammenhänge 
‘) Mon. boic. 29., II., 230-231. 
Mon. boic. 28., 458—459.
	        
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