Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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allein seine nachträgliche Genemigung, sondern bestätigte dieses 
Mautrecht der Kirche zu Passau auch für die Zukunft1). 
Kaiser Friedrich IV. erweiterte unterm 4. März 1465 die¬ 
ses Privilegium dahin, dass in Zukunft von jedermann für 50 
oder 70 Pfennige von 30 Kuffen Salzes 3 Schillinge bei der 
Maut zu Obernberg eingenommen werden sollten 2). 
Im städtischen Archive zu Passau findet sich eine um 1390 
geschriebene Mautordnung der Bürger zu Passau, in der auch 
der Maut zu Obernberg mit Folgenden erwähnt wird: 
Item all Chauflaiit, die zu Obernperg antragent 
auf ain Schaf, daz zu dem Gotshaus gehört, waz si auf 
den Märkchten gechaufft habent, geben si dkainen zol 
noch Mautt nicht zu pazzaw. Chauffent si aber icht zu 
Scharding oder anderswo, daz zu Scharding angetragen 
wirt ainen Gasstpodem alls: veil, Zwillich, woll vnd lei- 
neins, haüt, smer, pachen, das geitt Mautt, alls mit allter 
herchomen ist; Har, Garn, Vedern und all chuchelspeis 
gibtt nicht Mautt. 
Item ez sprechennt allt erber Piderlaüt, di ez ge¬ 
handelt habent vor vil Jarn das gewerichtz, Chürsenwerch, 
Messer, Taschen, Har, Garn, Vedern vnd chramerej oder 
was solichs Burgergutz ist, hin engegen nicht Mautt schul¬ 
dig sind. Dez Geleichs gibt man auch hingegen weder 
datz Newnburg, Scharding, Obernperg noch zn Purch- 
hausen dkain Mautt3). 
Die Bischöfe von Passau verschrieben auch auf der Maut 
zu Obernberg mehreren Adeligen verschiedene Gilten, wovon 
wir bereits im ersten Theile einiges angeführt haben. 
Im Laufe der Zeiten erhielten mehrere Stifter und Klöster 
durch die Bischöfe von Passau die Befreiung von der Maut zu 
Obernberg 4). Alle diese Mautbefreiungen wurden beim Ueber- 
gange der Mautherrlichkeit an das Haus Oesterreich aufgehoben. 
1) Mon. boic. 28., II., 400. Urk. B. III., 440—412. 
2) Gew old. in Hund., I., 284—285. Hansiz, I., 548—549. 
3) Erhard, Geschichte der Stadt Passau, II., 1G0—161. 
4) 26. Juli 1246 Raitenhaslach durch den Herzog Otto von Baiern 
(Mon. boic. III., 144—145), durch den Bischof Otto 8. März 1246 (Lang, 
Regesten, VII, 341), durch den Bischof Petrus 20. Januar 1267 (Cod. bav., 
ii. 3
	        
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