Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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„Festo s. Valentini nach heiligen Dreikönigen Gottesdienst. 
Ausserdem ordinari-Gottesdienst 1 fl. 40 kr. 2 dl. 
Jahrtag für den alten Görgen zu Murham 30 kr. 
Dominic. in albis. 
Dedicatio ecclesiae. 
In festo s. Laurentii. 
Am Ostererchtag. 
Bei der Kirchenrechnung für die Zöhrung 18 kr.“ 
Dermalen wird zu St. Valentin und am weissen Sonntag 
in Klein-Murham wieder Messe gelesen. 
In älteren Acten findet sich ausser St. Valentin auch das 
heilige Kreuz als Kirchenpatron aufgezeichnet; vielleicht ist 
beim Baue der damaligen Kirche eine Aenderung des Patro- 
ciniums vorgenommen worden, da das Bestehen einer Kirche 
in Murham überhaupt in das 12. Jahrhundert zurückreichen 
dürfte, da Heinricus de Murheim von 1150—1190 wiederholt als 
Zeuge für Keichersberg genannt wird1) und die Edelgeschlech¬ 
ter meist die Erbauer der ersten Kirchen an ihren Sitzen ge¬ 
wesen sind. 
Die einstige Filiale zum heiligen Ulrich. 
Die Ortschaft St. Ulrich, an der Strasse von Weilbaeh 
nach St. Martin, dermalen auch zur Pfarre St. Martin ge¬ 
hörig, erhielt ihren Namen von der Capelle zum heiligen Ulrich, 
welche einst in der Nähe der heutigen Kreuzwegcapelle bestand. 
Als Gründer derselben kann das mächtige Geschlecht der Schaun- 
berger angesehen werden, welches daselbst Grund und Boden 
innehatte. Um 1270 gestatteten Wernhard und Heinrich die 
Schaunberger den Chorherrn zu Reichersberg, den Wasserlauf 
des Senftenbaches über ihre Wiese „ad s. Udalricum“ leiten 
zu dürfen* 2). 
Von den weitern Schicksalen dieses Gotteshauses ist uns 
gar nichts bekannt, als dass es 1785 gesperrt und um 1790 
abgerissen worden ist. 
Ueber die Verrichtungen des Vicars von Weilbaeh 
') Urk. B. I., 302, 391. 
2) Urk. B. III., 381. — Mon. boic. IV., 454. — Appel, Geschichte 
von ßeichersberg, 155.
	        
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