233
Am Montag nach Palmarum vor- und nachmittag Beicht hören,
am Eritag Gottesdienst.
In festo exaltationis s. crucis Gottesdienst.
In festo s. Bartholomaei Gottesdienst.
In festo anniversarii dedicat. am Sonntag nach s. Barthol.
Gottesdienst.
In festo inventiönis s. crucis mit der Procession.
Für die Gottesdienste geben die Zechpröpste dem Vicar 2 fl.
3 kr. 4 dl.“
Durch Kaiser Joseph II. wurde Senftenbach zu einer Local¬
kaplanei erhoben und unter 6. Juli 1785 Peregrin Mayer als
erster Localkaplan ernannt. Peregrin (Johannes) Mayer aus
Giech im bambergischen Kreise Franken war früher Gefreiter
im Leopold Daun’schen Regiment, trat 1772 in das Minoriten-
kloster Neunkirchen unter der Ens, kam dann nach Oberöster¬
reich und zwar in die Klöster Ens und Linz, nach deren Aufhebung
er zur Localkaplanei Senftenbach als Seelsorger bestimmt wurde.
Unter diesem Localkaplan weihte der Vicedechant und Pfarrer
von Altheim, Jakob Wälleder, am 12. Nov. 1785 den neuen
Gottesacker zu Senftenbach, für dessen Errichtung ausser P. Pe¬
regrin Mayer der Wirt Matthäus Melbler zu Furt, der Bauer
Gotthard Hofbauer zu Dobl und der Schullehrer Georg Hillin-
ger thätig gewesen waren*). Die Erbauung des Pfarrhofes er¬
lebte aber der erste Localkaplan nicht mehr; er wohnte nämlich
bei Gotthard Hofbauer zu Dobl Nr. 4, Untertan des Propstei¬
gerichtes Ried, und starb auch daselbst am 4. Febr. 1786 um
1 Uhr früh an einer Lungenentzündung, 44 Jahre alt. Unter
dem Provisor P. Tranquillus Liechtenauer aus dem aufgehobenen
Kapuzinerkloster zu Ried, der bis Ende April 1786 als Seel¬
sorger in Senftenbach verblieb, und unter dem nachfolgenden
Localkaplan P. Rudolph Ruckenhofer wurde der Pfarrhof gebaut.
Die Auslagen beliefen sich nach der vom Landgerichte Ried und
dem Localkaplan Rudolph Ruckenhofer gelegten Baurechnung
auf 1487 fl. 137fl kr., wovon der Religionsfond 713 fl. 41 kr.
2 dl., die Dominien 795 fl. 59 kr. und die Gemeinde 75 fl.
10 kr. bestritten. Auch bewilligte man das Graben eines Brun¬
nens beim Pfarrhofe und wies hiefür die Gitter von der Ulrichs¬
') Beim Eröffnen des Erdreiches stiess man auf Menschengebeine, ein
Umstand, aus welchem geschlossen werden kann, dass auch früher in Senften^
baeh begraben wurde.