Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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Lamprecht* 1) setzt dieselbe auf das Jahr 1253; wir konnten 
aber für diese Behauptung leider keinen urkundlichen Beleg auf¬ 
finden. Dass der jeweilige Pfarrer von Obernberg das Ernen¬ 
nungsrecht des Vicars ausgeübt, der Pfarrer Franz Xaver Maurer 
der grossen Auslagen beim Pfarrhofbaue und der ungenügenden 
Dotation des Pfarwidums wegen das Patronatsrecht über die 
landesfürstliche Pfarre Weilbach an den ßeligionsfond abge¬ 
treten habe, wurde ebenfalls bereits erwähnt. 
Das Pfarrwidum mit beiläufig 11 Joch Grund ist seit 
alten Zeiten in der Ortschaft Siebenhütten gelegen. Der ehe¬ 
mals ganz hölzerne Pfarrhof soll 1596 aufgeführt worden sein2). 
Dieser alte hölzerne Pfarrhof wurde im Laufe der Jahre äusserst 
baufällig. Der Pfarrprovisor Emerich Strobl erhebt darüber 
unterm 7. Febr. 1792 bittere Klagen; er meint, es könnte ab¬ 
geholfen werden, wenn eine der zwei gesperrten Kirchen zu 
Klein-Murham oder St. Ulrich im Schätzungswerte von 200 fl. 
oder 169 fl. zum Pfarrhof bau verwendet würde, was aber unter 
dem Vorgeben nicht gestattet worden sei, weil Weilbach eine 
alte Pfarre und der Religionsfond nicht Patron wäre. Da in 
Folge dessen zur Erhaltung des Gebäudes nichts geschah, fiel 
am 28. August 1793 um Mitternacht eine halbe Seitenwand ein 
und schlug ein Einsatzgewölbe durch; drastisch ist die Beschrei¬ 
bung auch der übrigen Pfarrhofgebäude durch den Provisor 
Moll; seit 33 Jahren sei an Stadel und Stall nichts geschehen; 
Nenndorfer wäre 20 Jahre Vicar gewesen, Saradeth 10 Jahre, 
Strobel aber 3 Jahre Provisor und jeder habe sich auf seinen 
Nachfolger verlassen; deshalb sei der Stall dem Einsturze nahe; 
wenn der Schnee komme, falle auch der Stadel zusammen; die 
Bretter daran seien derart aufgezogen, dass das Futter verder¬ 
ben müsse und das Getreide von den Mäusen aufgezehrt werde. 
1795 kam es so weit, dass man den Pfarrhof, welcher unter¬ 
dessen gepelzt worden war, als nicht mehr bewohnbar erklärte 
und der Vorschlag zur Verpachtung der Pfarrhofgründe zu Weil¬ 
bach und zur Bestellung eines Cooperators zu Senftenbach, 
welcher Weilbach versehen sollte, eingereicht wurde. Um nun 
') Historisch-topographische Matrikel, 117. 
l) Piliwein, Inkreis, 343. Das Grundbuch des Pfarrhofes 
Weilbach weist nur ein Folium, nämlich das rfarrhofhäusl zu Siebenhütten.
	        
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