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Merschwang aufgerichtet worden, von denen aber die altern
durch die Ungunst der Zeiten bedeutend gelitten haben. In
der Kirche selbst liegt nur ein einziger Grabstein mit der
Inschrift:
Hie leit junchfraw Johanna Haertneitz des losenstainaer Tächter
vnd h’. lienhartz von morspach enpichel.
Ausser einer Jungfrauengestalt ist noch das Wappen der
Losensteiner und Morspacher in den Stein gravirt. Die Frage,
wie dieses Denkmal nach Merschwang gekommen sei, findet in
dem Umstande seine Lösung, dass Haertlein von dem Losen¬
stein 1327 Burggraf und Lienhart von Morspach um 1350
Pfleger zu Obernberg gewesen ist1). Im Gottesacker sind nur
neuere Grabdenkmäler angebracht, für unsere Geschichte von
keinem Belang.
Zum Margarithengotteshaus zu Merschwang gehörten einst
11 Kirchengütler und ledige Stücke1 2 6), welche jährlich am
Thaninger zu Thanned zwei Seelenmessen mit 50 fl , 1730 Michael Wim¬
bauer mit 60 fl. ein Seelenamt, 1739 und 1759 die domcapitlischen Unter¬
tanen Jakob Schauerecker zu Krautstorf, Sebastian Emer zu Holz¬
wim und Mathias Picker auf dem Braudmaiergut Jahresmessen mit 50
und 60 fl.
Unter 24. Juli 1777 wurden die Jahrtage der Wind eck er, Mur-
hamer, Weiermayr und Wieting wegen des zu geringen Ertrages auf
eine einzige Jahresmesse reducirt.
>) Vgl. II. 21 und 30.
2) Nach der auf Anordnung des geheimen Rates geschehenen Be¬
schreibung von 1576 gehörten nach Merschwang folgende Kirchengüter:
1. Das Gütl zu Hörmansed (Weilbacher Pfarre) nach Kaufbrief
des Ulrich und der Margaretha Kammer, Bürgers zu Obernberg von 1534;
2. das Gut zu Krautstorf (Pfarre St. Georgen) nach Kaufbrief
des Peter Praunsperger und Consorten von 1534;
3. der halbe Zehent zuSchauereck, Adlmansedt, Koblstatt
und Ottich (Merschwanger Pfarre) laut Kaufbrief des Stephan Käser zu
Reichersberg von 1534;
4. ein Viertlzehent auf dem Zahrergut (Weilbacher Pfarre) laut
Kaufbrief des Hans Paur zu Merschwang von 1534;
5. das Freistiftsgütl zu Edt (Merschwanger Pfarre) laut Kirchen¬
rechnung von 1590 zehentbar zum Gotteshause und robotpflichtig zum
Messnerhause;
6. ein Freistiftgütl zu Kleinaigen (Merschwanger Pfarre) laut
Kirchenrechnung von 1590 mit dem Laudemium zur Kirche, mit der
Robot zum Messnerhause gehörig;