Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

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des aufgelassenen Stiftes Suben Franz Quarin Schrems. 1815 
wurde der Priester Joseph Englhart als Frühmessbeneficiat aber 
nur provisorisch angestellt; ihm folgten ebenfalls nur Provisoren. 
Es war sogar beantragt, das Frühmessbeneficium gänzlich auf¬ 
zulassen und für das Einkommen desselben dem jeweiligen 
Pfarrer einen Cooperator beizustellen, wenn sich nicht der bürger- 
Magistrat dagegen gewehrt hätte. In Folge der Zinsenreduction 
nach der Valuta war das Erträgnis der Capitalien bedeutend 
herabgesunken, wie aus der Fassion von 1816 1) zu ersehen ist. 
Die Gemeinde verpflichtete sich zwar unter 22. Juli 1824 mit¬ 
telst Protokoll beim Pfleggerichte, das zur Congrua von 333 fl. 
20 kr. C. M. Abgängige durch eine Umlage zu deken, verwei¬ 
gerte aber später die Zalung. Laut Vertrag vom 23. Januar 
1796 war auch die Frühmesserwohnung Nr. 86 im alten Markte 
vom Marktrichter Joseph Maier an die Schumacherseheleute 
Ignaz und Susanna Dangl um 306 fl. verkauft worden. 
Nach fünfzigjährigem Provisorium kam es endlich wieder 
zur definitiven Organisation des Frühmessbeneficiums. 1841 
wurde nämlich ein neuer Stiftbrief entworfen, worüber unter 
23. Mai d. J. durch die Regierung der Auftrag zur Ausfertigung 
der Originalien erfolgte. Am 30. März 1856 errichtete der 
Pfarrer Johann Nagenzaun und der Bürgermeister Franz 
Hill den neuen Stiftbrief, dessen wesentliche Bestimmungen 
folgende sind: 
1. Liest der Frühmessbeneficiat täglich um 6 Uhr früh 
die heilige Messe; die wöchentlichen zwei Messen auf die 
Meinung der Stifter werden von der Kanzel verkündet. 
2. und 3. Hat der Bénéficiât die Verpflichtung, als Coo¬ 
perator in der Seelsorge mitzuhelfen. 
4. und 5. Der jeweilige Pfarrrer hat wöchentlich am Samstag 
um 8 Uhr früh ein Amt zu halten, das von der Kanzel verkündet 
wird, aber nur jeden Quatember auf die Meinung der Stifter. 
l) Die Fassion des Frühmessbeneficiums von 1816 weist 
folgende Einkünfte aus: 
die Besoldung des Beneficiaten . . 50 fl. — kr., 
vom Johannesbeneficium . . . 91 fl. 40 kr., 
von den GrahammePschen Monatmessen 7 fl. 12 kr., 
Zusammen 148 fl. 52 kr.; 
ausserdem 18 Vierlinge Korn und 33 Vierlinge Hafer, wofür der Bénéficiât 
7 fl. 30 kr. zu entrichten hatte.
	        
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