Volltext: II. Besonderer Theil. (Zweiter Band 1875)

121 
Für den Handel und die Gewerbe zu Obernberg kann die 
1872 daselbst gegründete Sparcasse von grösster Wichtigkeit 
werden. Am Schlüsse des Jahres 1873 stellten sich die Ein¬ 
lagen bereits in folgender Weise dar: 
An barem Oelde 718 fl. 75 kr. 
„ Privatschuldscheinen .... 13721 fl. 35 kr. 
„ Staatsschuldverschreibungen . . . 45700 fl. — kr. 
„ Zinsen von Staatsschuldverschreibungen 1078 fl. 60 kr. 
,, Zinsen von Privatschuldscheinen . . 59 fl. 50 kr. 
Zusammen 61278 fl. 20 kr. 
Milde Stiftungen des Marktes Obernberg. 
Die milden Stiftungen zu Obernberg standen unter der 
Oberaufsicht des Marktgerichtes und unter der Verwaltung 
eigener von der Bürgerschaft bestellter Verweser, von denen 
auch das Gedeihen der ihnen an vertrauten Stiftungen wesentlich 
abhing. 
Um 1772 sah es mit der Verwaltung der milden Stiftungen 
zu Obernberg so schlecht aus, dass vom Fürsten eine eigene Com¬ 
mission zur Untersuchung nach Obernberg abgesendet wurde 
mit dem Bedeuten, es werde mit den unter der Inspection des 
Marktes Obernbe g stehenden milden Aemtern bereits mehrere 
Jahre sehr übel und gewissenlos gewirtschaftet, die durch nach¬ 
lässige und sträfliche Administration von Zeit zu Zeit angewach¬ 
senen Ausstände seien in grösster Gefahr des Verlustes, die 
Gassen durch anderweitige ohne Consens geschehene Verwen¬ 
dung des Geldes beraubt worden; der Commissär solle deshalb 
die zum Pfarrgotteshaus, zur Corporis-Christi-Bruderschaft und 
der Spitalcasse gehörigen Schliessel sammt den Gassen den bis¬ 
herigen Inspectoren abfordern und den Magistrat zu Obernberg 
im Namen des Fürsten nicht nur wegen Untauglichkeit und 
Verdacht schlechter Gebahrung, sondern wegen offenbar am Tag 
liegender schändlichster und gewissenlosester Administration von 
sothaner Verwaltung und Inspection der milden Aemter gänzlich 
entsetzen und die dem Fürsten nach Ausweis der geistlichen 
liechten gegen untreue und fällig befundene Kirchenverwalter 
zustehende Bestrafung nebst justizmässigen Ersatz Vorbehalten; 
damit aber den milden Aemtern aufgeholfen werden möge, so
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.